Pfizer-Umbau

Deutsche Standorte profitieren

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Die Umstrukturierung beim weltweit größten Pharmakonzern Pfizer wirkt sich nach Einschätzung des Unternehmens positiv auf die deutschen Standorte aus. „Das ist eine gute Nachricht für Deutschland“, sagte der Geschäftsführer der Pfizer Deutschland GmbH, Andreas Penk. „Die Neuausrichtung passt für uns perfekt, so haben wir zum Beispiel eine sehr gut entwickelte klinische Forschung.“

Pfizer hatte kürzlich an seinem Hauptsitz New York angekündigt, die Entwicklung bestimmter Medikamente einzustellen und sich auf die erfolgversprechendsten Bereiche zu konzentrieren, wie die Therapie von Krebs, Alzheimer und Diabetes sowie die Schmerzbekämpfung. In Deutschland arbeiten rund 4500 Beschäftigte an fünf größeren Standorten in Berlin, Freiburg, Illertissen, Karlsruhe und Frankfurt am Main.

„Die Rahmenbedingungen für die Forschung in Deutschland schätzen wir insgesamt als positiv ein“, betonte Penk. „Es gab eine beeindruckende Aufholjagd; deutsche Forscher sind in vielen Bereichen vorne dabei, insbesondere auch in der Krebsforschung.“ Nach seiner Einschätzung werden künftig maßgeschneiderte Medikamente für bestimmte Patientengruppen immer wichtiger. Dagegen gehe die Bedeutung der großen Verkaufsschlager zurück. „Das Blockbuster-Modell wird zwar nicht komplett verschwinden, aber durch mehr spezialisierte Produkte ergänzt. Das verändert auch das Geschäftsmodell.“ Derzeit bringt allein das Herz-Kreislauf-Mittel Atorvastatin von Pfizer einen weltweiten Jahresumsatz von 12,7 Milliarden US-Dollar.

Die höheren Entwicklungs- und Produktionskosten können nach Einschätzung Penks nur zum Teil mit Produktivitätssprüngen aufgefangen werden. Der Staat müsse neue Finanzierungsmodelle entwickeln, wie zum Beispiel einen „Gesundheits-Riester“, bei dem die Menschen - wie bei der Altersvorsorge - für spätere Behandlungen ansparen.

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