Generikakonzerne

Deutsche Bank muss bei Actavis abschreiben

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Berlin -

Die Deutsche Bank muss wegen ihrer Beteiligung am hoch verschuldeten Generikakonzern Actavis offenbar weitere Belastungen in Kauf nehmen. Der kurz vor dem Abschluss stehende Verkauf des Unternehmens führe im ersten Quartal zu einer Abschreibung von 400 Millionen Euro, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise berichtete.

 

Damit hätte das Kreditinstitut insgesamt mehr als 850 Millionen Euro verloren: Die Beteiligung an dem im schweizerischen Zug beheimateten Hersteller hatte bereits das Ergebnis 2011 mit insgesamt 457 Millionen Euro belastet. Bei einem ursprünglichen Buchwert von 4,2 Milliarden Euro entspricht dies einem Ausfall von rund 20 Prozent.

Der Verkauf soll jetzt offenbar endlich über die Bühne gehen. Der US-Generikahersteller Watson soll dabei wie erwartet den Zuschlag bekommen. Der Kaufpreis werde aber mit 4,5 Milliarden Euro lediglich am unteren Ende der erhofften Spanne zwischen 4,5 und 5,5 Milliarden Euro liegen. Dies führe zu der weiteren Abschreibung bei der größten Deutschen Bank. Die beteiligten Unternehmen wollten die Informationen nicht kommentieren.

Die Deutsche Bank hat seit 2010 als Hauptgläubiger das alleinige Sagen bei dem Generikaunternehmen. Drei Jahre zuvor hatte sie die 4,7 Milliarden Euro schwere Übernahme der Firma durch den isländischen Milliardär Björgolfur Thor Björgolfsson maßgeblich finanziert. Unter dem Eindruck der Finanzkrise, die Island schwer traf, stellte sie bei Actavis eine umfassende Umschuldung auf die Beine und übernahm so de facto die Macht. Der Konzernsitz wurde im vergangenen Jahr von Island ins Schweizer Steuerparadies Zug verlegt.

 

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