Dermatika

Leo darf Alfason übernehmen

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Berlin -

Der dänische Pharmahersteller Leo Pharma hat die Übernahme des dermatologischen Geschäfts von Astellas abgeschlossen. Die Japaner haben den Bereich für rund 675 Millionen Euro verkauft. Bei der Übernahme handelt es sich um den größten Zukauf in der Geschichte von Leo Pharma. Der Vertrag wurde Ende 2015 besiegelt.

Leo hat das komplette Sortiment von verschreibungs- und apothekenpflichtigen Dermatika übernommen. Darunter sind die Rx-Arzneimittel Protopic (Tacrolimus), Locoid (Hydrocortison) und Zineryt (Erythromycin). Zum rezeptfreien Sortiment gehört etwa die hierzulande erhältliche Hautcreme Alfason.

„Die Übernahme des Dermatologie-Portfolios von Astellas ist ein historischer Meilenstein für Leo Pharma in unserem Bemühen, noch mehr Menschen mit Hautkrankheiten zu helfen und eine noch größere Bandbreite an Behandlungsmöglichkeiten anzubieten“, sagte Leo-Deutschlandchef Dr. Franz Peter Kesseler.

Fabriken gehören nicht zum Deal. Leo erwartet, dass der Umsatz um ein Fünftel steigen wird. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen rund 7,9 Milliarden Dänische Kronen (umgerechnet rund 1 Milliarde Euro). In Deutschland werden rund 60 Millionen Euro erwirtschaftet, die Reimporte summieren sich noch einmal auf die Hälfte.

Die Firma geht auf die Kopenhagener Leo-Apotheke zurück, die 1908 von den Pharmazeuten August Kongsted und Anton Antons gekauft worden war. Daraus entwickelten sie eine Fabrik. Das erste Produkt war das Schmerzmittel Albyl. Bereits 1914 expandierte Leo Pharma nach Schweden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Firma außerhalb der USA und Großbritanniens der erste Hersteller, der Penicillin produzierte.

Man habe mit Leo Pharma einen erfahrenen Partner in der Dermatologie gefunden, sagte Astellas-Deutschlandchef Niek Stander. Mit dem Verkauf könne sich Astellas künftig stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren. Das Unternehmen ist auf Transplantation, Urologie und Pneumologie spezialisiert.

Der Jahresumsatz liegt in Deutschland mit rund 400 Mitarbeitern bei rund 220 Millionen Euro. Zu den Umsatzbringern gehören die Immunsuppressiva Prograf, Advagraf und Modigraf (Tacrolimus) und die Urologika Omnic Ocas (Tamsulosin), Vesikur (Solifenacin) und Eligard (Leuprorelinacetat).

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