Erfolge bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen werden an der Börse gefeiert. Aber wie viel Geld lässt sich damit eigentlich verdienen? Pfizer rechnet mit 15 Milliarden US-Dollar Mehrumsatz alleine in diesem Jahr, der Partner Biontech hat noch keinen Ausblick gegeben. Der Lohnhersteller Dermapharm geht davon aus, dass ein „hoher zweistelliger“ Millionenbetrag bei ihm hängen bleibt.
Der Vorstand hat heute seine aktuelle Planung für die Impfstoffherstellung verabschiedet und sich dabei auf den zu erwartenden Umsatzbeitrag festgelegt. Ein hoher zweistelliger Millionbetrag bedeutet, bezogen auf den Gesamtumsatz im Jahr 2019 in Höhe von 700 Millionen Euro, ein Plus von 10 Prozent und mehr.
Das Konzept beinhaltet aber vor allem den Aufbau zusätzlicher Produktionskapazitäten am Standort der Tochterfirma Allergopharma in Reinbek, die im Mai in Betrieb genommen werden sollen. Dermapharm hatte den auf individuelle Allergiepräparate spezialisierten Hersteller erst vor einem Jahr von Merck übernommen.
Am Hauptproduktionsstandort in Brehna bei Leipzig wird der Impfstoff seit Anfang Oktober produziert. Im September hatte Dermapharm eine Kooperations- und Liefervereinbarung mit Biontech zur Unterstützung bei der Produktion des Impfstoffes Comirnaty unterzeichnet und im Akkord zusätzliche Kapazitäten für die Formulierung sowie die aseptische Abfüllung, Verpackung (Fill & Finish) und Lagerung des Impfstoffes aufgebaut.
Aufgrund des hohen Bedarfs werden nun weitere Produktionskapazitäten bei Allergopharma aufgebaut. Erstes Personal wird bereits rekrutiert und die Mitarbeiter werden in Brehna geschult, um schnellstmöglich mit der Impfstoffproduktion beginnen zu können.
„Bei der Allergopharma haben wir die notwendigen Voraussetzungen und auch das interne Knowhow, um kurzfristig eine Impfstoffproduktion aufzubauen“, so CEO Dr. Hans-Georg Feldmeier. „Wir werden in Reinbek Kapazitäten aufbauen, die unsere Produktionskapazitäten in Brehna deutlich übertreffen.“ Die kurzfristige Umsetzung verdanke man der konstruktiven Zusammenarbeit mit Biontech, Lieferanten und Mitarbeitern sowie den zuständigen Behörden. „Wir sind sehr stolz darauf und hochmotiviert, mit dieser Partnerschaft einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten zu können. Unsere hohe Flexibilität für die Kooperation mit Biontech beweist einmal mehr die Notwendigkeit, Produktionskapazitäten für Arzneimittel am Standort Deutschland/Europa vorzuhalten.“
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