Nach Impfstoff kommt Antikörper: Der Biontech-Partner Dermapharm erweitert sein Portfolio um eine Beteiligung im Bereich der Immuntherapie im Zusammenhang mit Corona-Infektionen. Im Rahmen einer Finanzierungsrunde übernimmt der Generikahersteller 24,9 Prozent der Anteile an Corat Therapeutics aus Braunschweig. Das Unternehmen entwickelt ein Antikörper-Präparat zur Behandlung von Covid-19.
Corat wurde im Mai 2020 als Spin-Off der rekombinanten Antikörper-Entwicklungsfirma Yumab gegründet und verfügt über Patente von Antikörpern zur Behandlung von humanen Infektionserkrankungen. Eine aktuelle Entwicklung zur Behandlung von hospitalisierten COVID-19 Patienten mit moderaten bis schweren Symptomen befindet sich bereits in der Phase Ib/II der klinischen Studie und reduziert in Versuchen die Anzahl an Sars-CoV-2 Viren in der Lunge um 99,4 Prozent. Der Weltmarkt für diese Therapien wird gemäß internen Modellrechnungen von Corat auf mindestens 5 Milliarden US-Dollar geschätzt. Schon im kommenden Jahr will das Unternehmen sein Präparat auf den Markt bringen und damit jährliche Umsätzen im hohen dreistelligen Millionenbereich erzielen.
„Aktuell gibt es keine zugelassene, wirksame, antivirale spezifische Behandlung von hospitalisierten Patienten mit mittleren bis schweren Covid-19 Symptomen“, kommentiert Dermapharm-CEO Dr. Hans-Georg Feldmeier. „Die Immunisierung mit Vakzinen bleibt der wichtigste Bestandteil zur Bekämpfung der Pandemie, wird aber das Auftreten schwerer Krankheitsverläufe nicht komplett verhindern. Daher stellt diese Therapie die notwendige Ergänzung dar. Mit der Beteiligung an der Corat stellen wir nicht nur die notwendigen Mittel zur Beschleunigung der Entwicklung zur Verfügung, sondern auch unser Know-how bei der Herstellung des Arzneimittels aus Antikörpern.“
Weitere Anteile am Unternehmen werden von den Gründern, der Niedersächsischen Landesbank und privaten Investoren gehalten. „Wir freuen uns, mit Dermapharm einen starken, strategischen Partner gefunden zu haben. Dermapharm wird uns regulatorisch, technisch und auch wissenschaftlich unterstützen, um unserer Idee im Team zum Erfolg zu verhelfen“, so Corat-CEO Dr. Andreas Herrmann. Über den Übernahmepreis für die neuen Geschäftsanteile wurde Stillschweigen vereinbart.
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