Dermapharm: Extrakt statt Impfstoff Patrick Hollstein, 15.05.2023 08:11 Uhr
Dermapharm ist mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn im Tagesgeschäft ins neue Jahr gestartet. „Die wesentlichen Wachstumsimpulse im Auftaktquartal resultierten aus dem Erwerb der Arkopharma-Gruppe, einem starken organischen Wachstum in unserem Bestandsportfolio sowie ein wiedereinsetzendes Wachstum im Segment Parallelimport“, So Vorstandschef Dr. Hans-Georg Feldmeier.
Der Umsatz kletterte in den ersten drei Monaten im Vorjahresvergleich um 38 Prozent auf 319 Millionen Euro und das operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 37 Prozent auf 98 Millionen Euro.
„Die Geschäftsentwicklung hat sich in den ersten drei Monaten 2023 trotz anhaltender Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, der Energiekrise und steigender Inflation operativ planmäßig entwickelt. Aufgrund unserer tiefen Wertschöpfungskette, des breit diversifizierten Produktportfolios und hoher Effizienz bei Einkauf, Produktion und Vertrieb ist es uns gelungen, weiteres Wachstum zu generieren und unsere Lieferfähigkeit aufrecht zu erhalten“, so Feldmeier.
Der Umsatz in dem Segment „Markenarzneimittel und andere Gesundheitsprodukte“ lag bei 161 Millionen Euro, was einer Steigerung von 11 Prozent entspricht. Diese Entwicklung resultierte laut Dermapharm aus der stabilen Nachfrage nach Produkten aus dem Bestandsportfolio sowie organischem Wachstum in den Therapiegebieten Dermatologie, Allergologie sowie Schmerz und Entzündung. Die Ebitda-Marge lag bei 46 Prozent.
Das Segment „Pflanzliche Extrakte“ generierte einen Umsatz von 91 Millionen Euro, das Plus von 257 Prozent basiert auf den zusätzlichen Umsatzbeiträgen durch die seit Jahresbeginn erstmals konsolidierte Arkopharma-Gruppe. 26 Prozent des Umsatzes blieben als operativer Ertrag hängen.
Im Segment „Parallelimportgeschäft“ stieg der Umsatz um 10 Prozent auf 66 Millionen Euro; aufgrund von gutem Bestelleingang und guter Warenverfügbarkeit im Parallelimportgeschäft entwickelte sich das Segment besser als der Wettbewerb. Das Ebitda lag bei 3 Prozent.
Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte Dermapharm. Das Unternehmen hatte in der Pandemie durch die Auftragsproduktion von Corona-Impfstoffen für den Hersteller Biontech aus Mainz eine Sonderkonjunktur erlebt. Dieser Rückenwind lässt wie überall in der Branche auch bei Dermapharm nach. Gleichwohl soll der Umsatz in diesem Jahr auf 1,08 bis 1,11 Milliarden Euro steigen. Das
bereinigte operative Ergebnis dürfte hingegen 2023 auf 300 bis 310 Millionen Euro sinken.