Heuschnupfen

Dermapharm bringt Azelastin

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Berlin -

Während die Frühblüher und Gräser vielerorts noch unter der Schneedecke schlummern und erst in einigen Wochen die ersten Pollen versprühen, leiden Allergiker schon im Januar unter Baum- und Buschpollen beispielsweise von Erle und Hasel. Pünktlich zum Start hat Dermapharm ein Azelastin-Generikum auf den Markt gebracht. Außerdem bringt Weber & Weber „Allvent Intens“ zur diätetischen Behandlung von Heuschnupfen.

Dermapharm hat Azedil (Azelastin) als Nasenspray 1 mg/ml und Augentropfen 0,5 mg/ml sowie als Kombipackung auf dem Markt. Das Nasenspray kann zur symptomatischen Behandlung der saisonalen allergischen Rhinitis ab einen Alter von sechs Jahren angewendet werden. Betroffene sollen zweimal täglich einen Sprühstoß in jedes Nasenloch geben. Die antiallergischen Augentropfen werden ebenfalls zweimal täglich verabreicht; je ein Tropfen soll in das betroffene Auge gegeben werden. Im Akutfall kann die Dosis auf bis zu viermal täglich ein Tropfen erhöht werden. Werden die Augentropfen zur Behandlung und Prophylaxe der Symptome einer saisonalen allergischen Konjunktivitis angewendet, ist dies bereits ab einem Alter von vier Jahren möglich. Das Arzneimittel ist ab einem Alter von zwölf Jahren zur Behandlung der Symptome der nicht saisonalen (perennialen) allergischen Konjunktivitis indiziert.

Das Phthalazinon-Derivat besitzt selektive H1-Rezeptor antagonistische Eigenschaften und verfügt über eine langanhaltende Wirkdauer. Dem Antihistaminikum der zweiten Generation werden bei der Anwendung am Auge außerdem antientzündliche Eigenschaften zugesprochen. Denn Azelastin hemmt beispielsweise die Freisetzung von Leukotrienen.

Azedil trifft auf viel Konkurrenz im Markt. Dr. Mann hat inzwischen eine eigene Zulassung für Vividrin akut Azelastin. In der vergangenen Allergiesaison musste der Hersteller im Direktgeschäft passen. In einigen Apotheken waren die Antiallergika gar nicht zu bekommen. Am 31. Januar 2018 endete die Lizenzvereinbarung zwischen dem Mutterkonzern Bausch & Lomb und Meda. Dr. Mann dufte fortan das Arzneimittel nicht mehr selbst vertreiben. Zuvor wurde dem Vernehmen nach Ware in den Markt gedrückt, um in der Allergiesaison nicht ganz zu fehlen. Von Meda selbst kommt Allergodil, OmniVision hat mit Azela-Vision sine Einzeldosisbehältnisse auf dem Markt. Ursapharm hält die Zulassung für Pollival Augentropfen. In Kombination mit Fluticason ist Azelastin verschreibungspflichtig und als Dymista (Meda) erhältlich.

Laut den Ergebnissen der APOSCOPE-Studie „Antiallergika 2018“ ist Azelastin bei allergischer Bindehautentzündung die Empfehlung Nummer 1 in Apotheken. Levocabastin kommt auf Platz 2, gefolgt von Cromoglicinsäure und Ketotifen. Azelastin konnte bei den Befragten hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit punkten. Gefragt nach Produkten, haben Vividrin akut Augentropfen bei Apothekern und PTA die Nase vorn. Allergodil landet hinter Livocab und Euphrasia von Wala.

Weber & Weber setzt auch in dieser Allergiesaison auf sein diätetisches Lebensmittel Allvent. Aus Inning am Ammersee kommt die Intens-Variante mit doppeltem Inhaltsstoffgehalt. Das Präparat enthält einen Extrakt aus der Wurzel von Astragalus membranaceus (Tragantwurzelextrakt), Calcium und Vitamin C und verspricht, nicht müde zu machen. Die Kapseln sind zu 10 und 30 Stück erhältlich. Betroffene sollen bei bestehenden Heuschnupfensymptomen zweimal täglich eine Kapsel schlucken und bei Besserung der Beschwerden die Dosis auf einmal täglich eine Kapsel reduzieren. Das diätetische Lebensmittel kann die Empfindlichkeit gegenüber Pollen senken.

Im Rahmen der Selbstmedikation kommen orale Antihistaminika wie Loratadin, Cetirizin, Dimetinden sowie nasale Glucocorticoide wie Mometason, Beclomethason oder Fluticason zum Einsatz. Pollenallergiker profitieren auch von einer regelmäßigen Nasenspülung mit physiologischen Salzlösungen, die den Pollengehalt der Nasenschleimhäute verringern kann.

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