Reimport im Minus

Dermapharm: Arkopharma über Apotheken

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Berlin -

Dermapharm hat im vergangenen Jahr vom positiven Geschäft mit Arzneimitteln wie Myopridin, Myditin, Ketozolin und Prednisolut sowie Allergovit (Allergopharma) profitiert. Negativ wirkte sich der Handel mit Reimporten trotz Umsatzsteigerungen aus. Auch im Bereich Arkopharma gab es einen Rückgang; künftig sollen die pflanzlichen Arzneimittel über Apotheken und nicht mehr direkt an die Kundschaft abgegeben werden.

Dermapharm erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 1,18 Milliarden Euro – das entspricht einem Plus von vier Prozent. Wesentlicher Treiber sei das starke organische Wachstum im Bereich des Bestandsgeschäfts: Das Geschäft mit „Markenarzneimitteln“ erhöhte sich um knapp 10 Prozent auf rund 585 Millionen Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sei Montavit erstmals für das volle Geschäftsjahr konsolidiert worden; das habe sich sich positiv auf Umsatz und Ergebnis ausgewirkt. Der österreichische Hersteller von Urologie-Produkten wurde Mitte 2023 übernommen.

Im Bereich „Andere Gesundheitsprodukte“ ging der Umsatz um knapp 5 Prozent auf rund 354 Millionen Euro zurück. „Die starke Performance von Euromed und Hübner kann den Rückgang bei Arkopharma nicht vollständig kompensieren.“ Aufgrund von Preiserhöhungen und Produktneueinführungen sei es in 2023 zu vorgezogenen Verkäufen an Apotheken gekommen, die das vergangene Jahr negativ beeinflusst hätten.

Verluste mit Reimporten

Verluste gab es beim Tochterunternehmen Axiorp. Trotz Umsatzsteigerungen von etwa 5 Prozent auf rund 241 Millionen Euro, sei das Ergebnis gesunken. „Die allgemeinen Kostensteigerungen und die fortlaufenden gesetzlichen Veränderungen haben das Geschäftsmodell des Segments in den letzten Jahren erheblich beeinträchtigt.“ Der Konzern kündigte deshalb jüngst einen erheblichen Stellenabbau am Standort in Friedrichsdorf an. Die Prognose für das Jahr 2025 berücksichtige eine Umsatzreduzierung.

Arkopharma: Schluss mit B2C

Veränderungen soll es auch beim Vertrieb von Arkopharma-Produkten geben. Nach der Übernahme des französischen Herstellers von pflanzlichen Arznei- und Nahrungsergänzungsmitteln sollen künftig Apotheken im Fokus des Geschäftsmodells stehen. Man wolle „weg von einem B2C“-Geschäft, also Business-to-Consumer, heißt es.

Der Dermapharm-Vorstandsvorsitzende Dr. Hans-Georg Feldmeier ist mit dem Geschäftsjahr zufrieden: „2024 war für Dermapharm erfolgreich, weil wir unsere ambitionierten Ziele erreicht haben. Trotz der anhaltenden globalen Unsicherheiten und wirtschaftlichen Turbulenzen konnten wir unsere Position als europäischer Hersteller von Markenarzneimitteln und Gesundheitsprodukten in Nischenmärkten weiter stärken“, sagte er.

Die strategische Ausrichtung auf Innovation, Internationalisierung und gezielte Akquisitionen habe sich bewährt. „Besonders stolz sind wir auf die erfolgreiche Integration neuer Unternehmen und die kontinuierliche Erweiterung unseres Produktportfolios.“ Für das laufende Jahr wird jedoch kein starkes Umsatzwachstum prognostiziert; die Verkaufserlöse sollen zwischen 1,16 und 1.2 Milliarden Euro liegen.

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