Schnelligkeit und Therapiebegleitung

Dermanostic: Arztbesuche sind ineffizient

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Berlin -

Arztbesuche kosten Zeit. Im bundesweiten Durchschnitt wartet man auf einen Termin beim Dermatologen 38 Tage, berichtet Dr. Ole Martin, Mitgründer von Dermanostic. Nach weiteren 43 Minuten im Wartezimmer erhalten die Patient:innen dann nach durchschnittlich sechs Minuten Arztkontakt Diagnose und Rezept – kein effizienter Prozess für Martin und Grund genug, den analogen Prozess komplett ins Digitale zu heben. Bei der Digitalkonferenz VISION.A powered by APOTHEKE ADHOC erläutert der Mediziner die Vorteile der Telemedizin sowohl für Patient:innen, als auch für Ärzt:innen.

„Durch Telemedizin können wir Patienten, die sonst nie zum Arzt gegangen wären, besser und schneller erreichen“, so Martin. „Nicht selten sind das Männer mittleren Alters, die aufgrund des Drucks ihrer Frau die App ausprobieren.“ Für Martin ist die Telemedizin eine tolle Möglichkeit für schnelle Diagnosen. „Das Prinzip von Dermanostic ist einfach. Man lädt die App runter, macht drei Fotos und beantwortet ein paar Fragen. Innerhalb von 24 Stunden erhält der Patient dann eine Diagnose.“

Digitalisierung eines analogen Prozesses

Der klassische Arztbesuch ist ein analoger Prozess, der oftmals sehr ineffizient sei, so Martin. Durch die Digitalisierung könne sowohl der Patient als auch der Arzt profitieren. „Das, was Dermanostic neben der schnellen Diagnosestellung für den Patienten noch ermöglicht, ist die Therapiebegleitung. Normalerweise weiß der Arzt nicht, wie zufrieden die Patienten mit der Behandlung waren. Wer nicht wieder kommt, kommt eben nicht wieder.“ Durch Dermanostic kann der Behandler ein direktes Feedback erhalten. Aktuell hat Dermanostic eine Wiederkehrer-Quote von 30 Prozent.

Sei der analoge Prozess erst einmal komplett digitalisiert, könnte man beginnen, darauf aufzubauen. „Wir nennen das die Evolution der Dermatologie.“ Durch eine konsequente Therapiebegleitung kann die Compliance der Patienten gestärkt werden. Gleichzeitig würden neue Erkenntnisse zu Therapieerfolgen gesammelt. Die eingesetzte KI entwickelt sich mit den Behandlungsfällen mit, berichtet Martin, so können vor allem Flüchtigkeitsfehler von Ärzten vermieden werden.“

Mittlerweile hat Dermanostic über 600.000 Behandlungen durchgeführt. „Am Anfang dachten wir, dass wir hauptsächlich Akne-Patienten behandeln werden. Doch es hat sich gezeigt, dass die Menschen mit ganz unterschiedlichen Leiden zu uns kommen, sodass wir mittlerweile über 500 verschiedene Krankheitsbilder gesehen haben.“ Einziger Wermutstropfen: Bislang zahlen die Krankenkassen noch nicht, nur Privatbehandlungen sind möglich.

Nicht nur die Patient:innen müssen sich an die neuen Versorgungsformen gewöhnen, auch die Ärzt:innen werden für die Telemedizin geschult. Deshalb ist Dermanostic laut Martin auch bewusst keine Plattform, bei der sich jede Praxis nach Belieben aufschalten kann. Die Dermatolog:innen müssen vielmehr eine Schulung durchlaufen und werden dann einzeln aufgeschaltet.

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