Mit einer Duo-Tablette erweitert Procter & Gamble (P&G) sein Sortiment an Kombimitteln gegen grippale Beschwerden. Das neue Präparat hat es in sich: DayNait enthält Paracetamol, Pseudoephedrin und Diphenhydramin. Die Tag- und Nachttabletten sollen nicht länger als vier Tage eingenommen werden.
Mit zwei unterschiedlichen Tabletten bringt Wick im Juni ein neues Kombimittel in die Apotheken. Die Bevorratung läuft bereits. Die gelbe Tagesration enthält pro Tablette 500 mg Paracetamol und 60 mg Pseudoephedrin. Sie soll dreimal täglich eingenommen werden. Das blaue Pendant für die Nacht enthält 500 mg Paracetamol und 25 mg Diphenhydramin.
Die Kombination soll zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung bei Verstopfung der Nase und der Nebenhöhlen eingenommen werden, die mit Erkältungs- und grippeartigen Symptomen einhergeht. Beispiele sind Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. Der Anwendungsbereich ist eingeschränkt: Wick DayNait soll nur in Kombination mit Schmerzsymptomen zur Schlafenszeit, die das Einschlafen erschweren, verabreicht werden.
Wick DayNait soll viermal täglich – dreimal die Tages- und einmal die Nachttablette – eingenommen werden. In der Summe macht das 2 g Paracetamol, pro Tag dürfen maximal 3 g eingenommen werden. Das Arzneimittel ist nicht für Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren geeignet. Das Präparat ist ausschließlich zur kurzzeitigen Einnahme vorgesehen: Die Behandlung darf laut Herstellerangaben nicht länger als vier Tage dauern.
Diphenhydramin ist ein Antihistaminikum und wird aufgrund der sedierenden Wirkung vor allem als Schlafmittel eingesetzt. Der Wirkstoff soll die laufende Nase und Niesen lindern, Schnupfen lösen und ist laut Hersteller für die Anwendung in der Nacht geeignet. P&G weist darauf hin, tagsüber keine blauen Tabletten einzunehmen. Im Erkältungssirup Wick Medinait sorgt das Antihistaminikum Doxylamin für die schlaffördernde Wirkung.
Anfang des Jahres hatte Wick seine Lieferprobleme beim Schwesterprodukt Daymed in den Griff bekommen. Der Hersteller konnte die Erkältungskapseln mit Paracetamol, Phenylpropanolamin und Dextromethorphan über längere Zeit nicht anbieten, weil ein Hersteller aus Taiwan den Wirkstoff Phenylpropanol nicht zuverlässig liefern konnte. Die deutsche Firma Abanta Pharma sprang ein.
Auf die Wick-Produkte entfallen 95 Prozent der Umsätze von P&G in den Apotheken. Von Wick Daymed wurden in der Saison 2016/17, also vor den Lieferengpässen, rund 700.000 Packungen in den Apotheken verkauft. Zum Vergleich: Wick Medinait kam im selben Zeitraum von September 2016 bis März 2017 auf 3,4 Millionen Einheiten, Aspirin Complex auf 4 und Grippostad C auf 6 Millionen Stück. Boxagrippal lag mit 900.000 Packungen vor Wick Daymed, Rhinopront und Geloprosed mit jeweils rund 400.000 Stück dahinter. Seit Ende 2018 gehört die OTC-Sparte von Merck offiziell zum US-Konsumgüterhersteller.
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