Pharmagroßhandel

Das sind die neuen Köpfe bei Phoenix

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Berlin -

Bei Phoenix gibt es ab Anfang Februar eine neue Struktur: Die 20 Niederlassungen sind nicht mehr in acht Clustern gebündelt, sondern nur noch in fünf Vertriebs- und vier Betriebsdirektionen. Jetzt steht auch das Personaltableau in großen Teilen.

Die neuen Vertriebsdirektoren sind Stefan Eck (Nordwest: Hamburg, Oldenburg, Hannover, Göttingen), Alexander Kluschke (Nordost: Gotha, Leipzig, Berlin, Cottbus), Florian Altenhof (Region Mitte: Münster, Bielefeld, Herne, Köln), Heiko Senfleben (Bad Kreuznach, Mannheim, Neuhausen, Freiburg) und Florian von Stürler (Südost: Hanau, Fürth, Augsburg, München).

Sie sollen jeweils für rund 14 Gesamtvertriebsleiter sowie die Gebietsverkaufsleiter verantwortlich sein. Außerdem sollen sie mit Gruppen verhandeln und Repräsentationsfunktionen übernehmen. Die „Zentralisierung der Vertriebsunterstützung“ soll eine fokussiertere Führungstätigkeit vor Ort ermöglichen, heißt es.

Als Betriebsdirektoren stehen Roland Zimmermann (Nord: Hamburg, Oldenburg, Hannover, Münster, Bielefeld und Herne), Bernd Dziawer (Ost: Berlin, Cottbus, Leipzig, Gotha, Göttingen) und Uwe Macher (Süd: Neuhausen, Freiburg, Fürth, Augsburg, München) fest. Für die Region West (Hanau, Bad Kreuznach, Köln, Mannheim) gibt es noch keinen Verantwortlichen.

Der erweiterte Verantwortungsbereich der Betriebsdirektoren umfasst laut internen Konzernunterlagen die Führung und Entwicklung der Niederlassungsleiter, die Sicherstellung zentraler Standards und die Einhaltung der mit der Geschäftsleitung in Mannheim abgestimmten Budgets. Außerdem sollen sie an der strategischen Ausrichtung von Strukturen und Prozessen mitarbeiten und betriebliche Exzellenz-Initiativen erarbeiten und durchführen.

Als Niederlassungsleiter gesetzt sind Matthias Britze (Berlin), Stephan Lichtenheldt (Oldenburg), Karl-Heinz Berschet (Herne), Elmar Gawollek (Köln), Marco von Seiller (Bielefeld) und Christoph Greulich (Mannheim). Die Verantwortlichen für die anderen Vertriebszentren sollen in den kommenden Wochen benannt werden; Phoenix hatte die Stellen teilweise ausgeschrieben. Ulrike Brentzel, bislang als Vertriebsleiterin Süd für die Niederlassungen München und Augsburg verantwortlich, wechselt in den Einkauf. Franz Schrödl, Vertriebsleiter Nordost (Berlin, Hamburg und Cottbus) geht im kommenden Jahr wohl in den Ruhestand.

Der Umbau ist Teil des im Februar aufgelegten Restrukturierungs- und Sparprogramms „Fit für die Zukunft“. „Das Ziel ist, Phoenix im größten europäischen Markt zukunftssicher aufzustellen“, sagte Deutschlandchef Marcus Freitag. Ziel ist es, dass der Vertrieb künftig zentral in Mannheim gesteuert wird – so will der Konzern besser kontrollieren, welche Konditionen gegenüber den Apotheken eingeräumt werden. Vor Ort sollen die Vorgaben stringenter umgesetzt werden. Auch das Debitorenmanagement soll künftig nicht mehr in den Niederlassungen angesiedelt sein.

Prozessspezialisten und zusätzliche Projektleiter in Mannheim sollen die Verbesserung der betrieblichen Kennzahlen sicherstellen. Auch der Bereich Einkauf von Harald Eisenmann soll optimiert werden, hier soll in den kommenden Monaten durch McKinsey ein Konzept erstellt werden. Die Auftragsannahme wird weiter zentralisiert. Durch die Optimierung der Verteilstrategie sollen die Defekte reduziert werden. Das in der Niederlassung in Herne angesiedelte bundesweite Verteilzentrum soll geschlossen werden, alleine hier sollen dem Vernehmen nach 90 Mitarbeiter freigesetzt werden.

Insgesamt soll das Programm Einsparungen in Millionenhöhe bringen, eine dreistellige Anzahl an Mitarbeitern muss angeblich das Unternehmen verlassen. Mit dem Betriebsrat und Verdi wird derzeit ein Interessenausgleich verhandelt, bis zum Jahresende soll ein tragfähiges Ergebnis stehen.

Der Konzern räumt ein, dass die geplanten Veränderungen Auswirkung auf Arbeitsplätze haben können. Es könne in den verschiedenen Unternehmensbereichen aber auch zu Stellenaufbau und zu Verlagerungen an andere Standorte kommen. Durch die zentrale Führung und Steuerung sowie durch Kompetenzteams soll die Organisationsstruktur effizienter werden, heißt es weiter. Außerdem sei geplant, die Prozesse unternehmensweit weiter zu standardisieren.

Die über das gesamte Bundesgebiet verteilten 20 Vertriebszentren bleiben bestehen. Die Standorte sollen durch die neue Struktur zudem gestärkt werden. „Die Nähe zu unseren Kunden ist uns sehr wichtig. Wir werden die Apotheken vor Ort weiterhin schnell und sicher beliefern und ein umfassendes Serviceangebot anbieten“, betonte Freitag.

Beim vorangegangenen Sparprogramm „Forward“ hatte Phoenix vor vier Jahren zunächst vor allem im Ausland den Rotstift angesetzt. Dann wurden administrative Aufgaben auch in Deutschland in den Niederlassungen gebündelt, bis zu 380 der insgesamt rund 4000 Arbeitsplätze wurden nach Konzernangaben „verlagert beziehungsweise abgebaut“. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht vollständig zu vermeiden, hieß es. Insgesamt sollten durch die Maßnahmen in der gesamten Gruppe jährlich 100 Millionen Euro eingespart werden.

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