Apotheken können beim Bestellportal Ordermed investieren: Aktuell werden Darlehen in Höhe von mindestens 10.000 Euro angeboten. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre, bei einem Garantiezins von 6 Prozent. Ordermed-Chef Markus Bönig zufolge gibt es beim Unternehmen aber keinen finanziellen Engpass. Das Darlehen sei einfach ein Angebot an die Partner-Apotheken.
Dennoch hat es Bönig eilig: Anfang Dezember wurden Apotheken angeschrieben und über die Finanzierungsmöglichkeit informiert. Ein Darlehensvertrag lag dem Schreiben schon bei. Am Schluss des Anschreibens heißt es: „Die Plätze für beteiligte Apotheken sind begrenzt. Mein Angebot gilt bis zum 10. Dezember 2013.“
Als Ziel hatte sich Bönig 20 Apotheken gesetzt. Da diese Marke noch nicht erreicht wurde, könnten noch immer Apotheken mitmachen, so Bönig. Regelmäßig werde man solche Angebote allerdings nicht machen. „Wir wollen keine Bank werden“, sagt Bönig. Das Darlehen sei daher auch nur Geschäftspartner angeboten worden. Neue Kunden sollten damit nicht geworben werden, so Bönig.
Investierende Apotheker werden zusätzlich mit einem Sitz im Beirat von Ordermed gelockt. Darüber erhalten sie dann Vorzugskonditionen bei der Medikationskarte: Separate Lizenzgebühren fallen für Beiratsmitglieder nicht an. Die erweiterte Kundenkarte ist das neue Projekt von Ordermed. Auf dieser werden die gesamte Medikation sowie Vorerkrankungen und Unverträglichkeiten gespeichert. Die Karte soll Wechselwirkungen vermeiden helfen.
Bönig zufolge hat laut eigenen Angaben schon Zusagen von Apotheken, die insgesamt 470.000 eigene Kundenkarten gegen eine Medikationskarte ausgetauschen wollen. Ende Januar startet eine groß angelegte Werbekampagne in den Blättern der Springerpresse.
Auch das Bestellportal sieht Bönig auf einem guten Weg. Es gebe bereits Partner-Apotheken, die mit Ordermed höhere Umsätze erzielten als mit ihrer kleinsten Filiale, so der Unternehmer.
Ordermed will weiter wachsen. Seit Anfang Juni ist die Vermögensverwaltung 7x7invest aus Nordrhein-Westfalen mit 15 Prozent an der Bestellplattform beteiligt. Um weiter zu expandieren, liege jetzt eine Einbindung der Apotheken nahe, so Bönig. Es sei aber für das Unternehmen nicht erforderlich, die geplante Summe von 200.000 Euro zusammen zu bekommen, betont der Firmenchef. In Finanznöten sei Ordermed nicht.
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