Die historischen Apothekerschränke von Dallmann haben ausgedient. In diesem Jahr präsentiert sich der Bonbonhersteller auf der Expopharm statt in Gelbtönen und mit Holzschubladen im knalligen Blau. Einziges Produkt am Stand: Wick-Hustenbonbons.
Dallmann vertreibt die Hustenbonbons von Wick seit 2015 in Apotheken. Procter & Gamble (P&G) hatte die an Katjes verkauft. Der Süßwarenhersteller hat die Vermarktung der Bonbons in allen europäischen Ländern sowie Russland übernommen. Dallmann gehört seit 2012 komplett zur Katjes-Gruppe. Wick sollte mit der neuen Vertriebsmannschaft wieder nach vorne gebracht werden. Zuvor hatte die Marke geschwächelt.
Das Unternehmen aus Hofheim am Taunus fährt in diesem Jahr bewusst eine Ein-Marken-Strategie. „Der Fokus liegt auf Wick“, sagt Geschäftsführer Martin Kemper, der im Mai von Katjes zu Dallmann wechselte. Er folgte auf Dr. Stefan Feit, der die Salbeibonbons in den Vorjahren im weißen Apothekerkittel auf der Messe präsentiert hatte. Im vergangenen Jahr war Dallmann nicht auf der Expopharm vertreten. Zuvor lag der Schwerpunkt auf den hauseigenen Kräuterbonbons.
Am Stand liegt der Fokus auf Fruchtgummis Rachendrachen, von denen es seit September auch die Sorte Frosted Apfel in Kombination mit Menthol gibt. Zweites Produkt am Stand sind die TripleAction-Bonbons mit einer Dreifach-Kombination aus Zink, Vitamin C und Menthol. Das Produkt sei aufgrund der Inhaltsstoffe ein klassisches Offizin-Präparat, so Kemper. Auch die Fruchtgummis verkauften sich gut in Apotheken. Erhältlich sind die Bonbons auch im Lebensmitteleinzelhandel.
Dallmann ist in den vergangenen Jahren durch mehrere Zukäufe gewachsen. So wurden etwa Ahoj-Brause, Hustelinchen und Gletscher Eis erworben. Dallmann wurde 1889 von einem Apotheker gegründet. Das bekannteste Produkt sind die Salbeibonbons, mit denen das Unternehmen Marktführer ist. Die Bonbons werden seit 1959 in unveränderter Form hergestellt und sind in Apotheken, Drogerien und im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich.
Katjes ist laut eigenen Angaben nach Haribo und Storck die Nummer 3 im deutschen Zuckerwarengeschäft. Das Familienunternehmen geht auf Xaver Fassin zurück, der das Rezept für die „Lakritz-Kätzchen“ aus Sizilien mitgebracht hatte. Sein Enkel Bastian Fassin steht seit 2004 gemeinsam mit Bachmüller an der Spitze des Unternehmens.
In Apotheken gibt es eine ganze Reihe von Produkten gegen Halsschmerzen – von der medizinischen Pastille bis zum Lutschbonbon. Insgesamt ist der deutsche Bonbonmarkt mehr als 420 Millionen Euro schwer. Mehr als ein Dritte entfällt auf den Lebensmitteleinzelhandel, etwa 19 Prozent auf die Discounter. Auch die Apotheken kommen auf 19 Prozent, die Drogeriemärkte auf 16 Prozent. Tankstellen und Kioske spielen mit je 5 Prozent eine untergeordnete Bedeutung.
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