Der japanische Pharmakonzern Daiichi Sankyo investiert rund eine Milliarde Euro in Oberbayern. Das Unternehmen will den Standort Pfaffenhofen zu einem Innovationszentrum ausbauen und dort Therapien zur Behandlung von Brust-, Lungen- und Magenkrebs entwickeln sowie herstellen. Da schaute am Freitag auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorbei. Europachef Masahiro Kato aus der Europazentrale in München: „Wir sind auf dem Weg, eines der weltweit führenden Onkologie-Unternehmen zu werden.“
Bisher produziert Daiichi Sankyo in Pfaffenhofen seit mehr als 60 Jahren Herz-Kreislauf-Medikamente, die in mehr als 50 Länder exportiert werden. Der Ausbau des Standorts soll 2030 abgeschlossen sein. Es sollen mindestens 350 neue Arbeitsplätze entstehen, darunter Stellen für Spitzenforscher:innen, Prozessingenieur:innen und Fachkräfte für Steril- und Biotechnologie.
„Diese Investitionen sind ein klares Bekenntnis zu unserem Konzernziel, zur Verbesserung der Lebensqualität auf der ganzen Welt beizutragen. Wir sind auf dem Weg, eines der weltweit führenden Onkologie-Unternehmen zu werden. Dabei bauen wir auf den anhaltenden Erfolgen mit unseren Herz- Kreislauf-Medikamenten auf. Indem wir unsere Onkologie-Aktivitäten erweitern, möchten wir in Zukunft einen noch größeren Beitrag zum medizinischen Fortschritt leisten. So können wir Patientinnen und Patienten neue Behandlungsmöglichkeiten bieten. Unser Standort Pfaffenhofen hat mit seiner langjährigen Expertise dafür alle Voraussetzungen“, so Kato.
Eines der ersten Elemente des Investments soll bis Ende 2026 fertiggestellt werden soll. Daiichi Sankyo will mit dem Labor-Gebäude für die Antikörper-Wirkstoff-Konjugat-Technologie (Antibody Drug Conjugates, kurz ADC) „in die erste Liga der Biotech-Unternehmen in der DACH-Region aufsteigen“.
Lauterbach sagte beim Besuch des Standorts, die Bundesregierung schaffe schnelle Zulassungswege und ermögliche die Nutzung von Gesundheitsdaten für Forschungsprojekte. „Die Milliarden-Investition von Daiichi Sankyo ist eine sehr gute Nachricht für Patientinnen und Patienten sowie für den Pharmastandort Deutschland“, so Lauterbach. „Die Pharmastrategie und die Digitalisierung unseres Gesundheitssystems stärken Deutschland als Standort für Forschung und Produktion. Dass neuartige Therapiemethoden bei uns erforscht und entwickelt werden, motiviert uns als Bundesregierung, die Strategie, pharmazeutische Forschung und Produktion zu fördern, weiter zu beschleunigen. Dafür räumen wir mit dem Medizinforschungsgesetz bürokratische Hürden aus dem Weg und schaffen schnelle Zulassungswege. Außerdem ermöglichen wir die Nutzung von Gesundheitsdaten für Forschungsprojekte.“
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