Daiichi Sankyo, der zweitgrößte Pharmakonzern Japans, will eigenen Angaben zufolge für 150 Millionen Euro das deutsche Biotechnologie-Unternehmen U3 Pharma AG aus Martinried bei München komplett übernehmen. Die Akquisition bedarf noch der Zustimmung der Kartellbehörden.
Das deutsche Biotechnologie-Unternehmen war 2001 von Professor Dr. Axel Ullrich, dem Geschäftsführenden Leiter des Max-Planck Instituts für Biochemie, gegründet worden und beschäftigt derzeit 27 Mitarbeiter. Die Forschungen der U3 Pharma konzentrieren sich auf die Entwicklung von humanen monoklonalen Antikörpern zur Behandlung von Brust-, Lungen- und Dickdarmkrebs. Ein Wirkstoff zur Unterdrückung der Signalübertragung der Tumorzellen und des Tumorwachstums soll noch in diesem Jahr in die klinische Entwicklung gehen.
"Der Erwerb von U3 Pharma ist eine ideale strategische Ergänzung für unser Onkologie-Portfolio", sagte Takashi Shoda, Präsident und Vorstandsvorsitzender von Daiichi Sankyo. Gegenwärtig habe der Konzern drei monoklonale Antikörper in der Entwicklung. Das Unternehmen wolle in Zukunft verstärkt im Markt für neue Krebstherapieformen vertreten sein.
Daiichi Sankyo ging 2005 aus der Fusion der beiden japanischen Konzerne Daiichi und Sankyo hervor. Mit einem Jahresumsatz von etwa 5,5 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2007 gehören die Japaner eigenen Angaben zufolge zu den führenden Pharmaunternehmen der Welt. Die Konzernzentrale des Unternehmens befindet sich in Tokio, die Europazentrale in München. Daiichi Sankyo unterhält Niederlassungen in 11 europäischen Ländern und hatte erst in der vergangenen Woche angekündigt, künftig auch in der Türkei mit einer eigenen Tochtergesellschaft vertreten zu sein.
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