Curalie: Online-Rezepte für Apo.com Patrick Hollstein, 23.11.2023 09:55 Uhr
Während Shop Apotheke das Thema Videosprechstunde zunächst fallen gelassen hat, drückt Apo.com weiter aufs Tempo. Eine Kooperation mit der zum Verkauf stehenden Fresenius-Tochter Curalie soll dem Versender möglichst viele zufriedene Kundinnen und Kunden und natürlich Rezepte bringen.
Curalie bietet Videosprechstunden mit Ärzt:innen aus Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) von Helios an. Im Rahmen der Kooperation finden Patient:innen eine Verlinkung zu dem Angebot nun auch auf der Website von Apo.com. Umgekehrt sieht die Vernetzung vor, dass die Patientinnen und Patienten die ausgestellten E-Rezepte dann direkt bei Apo.com einlösen können.
„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Curalie, die unser Angebot auf Apo.com ideal ergänzt und den Alltag unserer Patient:innen erleichtert. Der digitale Zugang zu Ärzt:innen ermöglicht eine flexiblere Integration in den Alltag. Somit können unsere Patient:innen neben dem Apothekenbesuch nun auch ihre Arzttermine bequem und einfach von zu Hause aus wahrnehmen.“ sagt Dr. Oliver Scheel, CEO der Apo.com Group.
„Als digitales Gesundheitsunternehmen verfolgen wir einen patientenzentrierten Ansatz und können durch die Zusammenarbeit mit Apo.com künftig die komplette Journey unserer Nutzer:innen direkt in der Curalie-App abbilden“, erklärt Daniela Hommel, CEO von Curalie.
Bislang hatte der Versender mit dem früheren DocMorris-Partner Kry zusammengearbeitet, bevor der Teleclinic übernommen hatte. Doch das schwedische Telemedizinunternehmen hatte sich vor einem Jahr aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Shop Apotheke wiederum hatte mit Zava kooperiert, bis der Bundesgerichtshof (BGH) dies untersagte. Auch Zava hatte das Angebot daraufhin eingestellt. Vor diesem Hintergrund dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch die Kooperation von Apo.com und Curalie juristisch angegriffen wird.
Ausweitung geplant
Die Videosprechstunden mit Ärzt:innen von Helios werden über Curalie zunächst in Allgemeinmedizin und den Fachbereichen Orthopädie und Gynäkologie angeboten, künftig sollen noch mehr Fachbereiche hinzukommen. Im Rahmen der Videosprechstunde können die Ärzt:innen natürlich auch E-Rezepte ausstellen – sowie die Arbeitsunfähigkeit (eAU) bescheinigen. Das Angebot eignet sich nach Unternehmensangaben auch für Zweitmeinungen oder Folgeberatungen zu verschiedenen gesundheitlichen Themen.
Kein Arzt, keine Apotheke
Laut Apo.com und Curalie profitieren vor allem Menschen auf dem Land, denn in einigen Regionen hätten Patient:innen weder eine Apotheke noch eine Praxis vor Ort. „Die dadurch entstehende Versorgungslücke will Apo.com durch das intersektorale Angebot von medizinischen und pharmazeutischen Services schließen und somit die Patientenversorgung verbessern. Mit den Videosprechstunden schaffen Apo.com und Curalie die Möglichkeit einer pharmazeutischen und medizinischen Beratung, zu der auch Menschen Zugang haben, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.“
Auch der Versender selbst bietet Videosprechstunden zu Themen wie Medikationsanalyse oder Wechselwirkungschecks an.