Rennie/Lefax wieder gratis Patrick Hollstein, 14.09.2016 12:29 Uhr
Im Juni ließ Bayer in den Apotheken sein Antacidum Rennie direkt kostenlos testen. Jetzt geht die Aktion in die zweite Runde: Wieder gibt es Coupons in der Apotheken Umschau, wieder bekommen Kunden einen Probierstick umsonst. Wie PHARMA ADHOC berichtet, wird die Aktion dieses Mal auf Lefax intens ausgeweitet.
Im Oktober und November schaltet Bayer Anzeigen in insgesamt vier Ausgaben der Apotheken Umschau. Gegen Vorlage des Coupons – mitunter auch ohne – erhalten die Kunden in der Apotheke einen Probierstick von Rennie direkt beziehungsweise Lefax intens. Bayer schickt ab Mitte September eine Box mit je 50 Sticks unaufgefordert und kostenfrei in die Apotheken.
Laut Bayer ist die Probieraktion für die Apotheken eine Chance, die Kunden von den beiden Produkten zu begeistern, aktive Nachfrage zu schaffen und den Abverkauf zu steigern. Damit die Aktion ein Erfolg wird, sollen die Probiersticks im HV-Bereich platziert werden; außerdem sollte ausreichend verkaufsfähige Originalware bestellt und in Sichtwahl oder HV-Bereich platziert werden.
Und es gibt noch einen Unterschied zur vergangenen Aktion: Diesmal können bis zu 100 Probiersticks je Produkt gratis nachbestellt werden. Das war bei der ersten Runde nicht möglich. Die Aktion endet am 31. Dezember.
Bei Arzneimitteln sind Gratismuster verboten, bei Medizinprodukten haben die Hersteller mehr Freiheiten. Sowohl Rennie (Calcium- und Magnesiumcarbonat) direkt als auch Lefax intens (Simeticon) gehören in diese Kategorie der physikalisch wirkenden Präparate. Die ursprünglichen Produkte, die 1955 beziehungsweise 1962 eingeführten Kautabletten, werden als Arzneimittel vertrieben.
2007, 2010 und 2012 kamen Varianten als Medizinprodukt auf den Markt; seitdem tauchen sie immer wieder auch in Drogeriemärkten auf. Gelingen konnte dem Konzern das Kunststück, für Präparate mit derselben Zusammensetzung unterschiedliche Zulassungen zu bekommen, weil Arzneimittel vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen werden, Medizinprodukte aber Sache der Bundesländer sind. Bei Rennie sind die Produkte identisch, bei Lefax unterscheiden sich die Dosierungen.
Die beiden Mikrogranulate sind seit Ende 2014 auf dem Markt. Von Rennie werden pro Jahr rund 110.000 Packungen in den Apotheken verkauft, der Umsatz liegt bei 1,5 Millionen Euro. Damit hat die Marke einen Anteil von 19 Prozent unter den reinen Antacida und 12 Prozent unter allen OTC-Mitteln gegen Sodbrennen. Zusammen mit Talcid kommt Bayer in diesem Bereich auf 50 beziehungsweise 31 Prozent. Lefax ist die führende Marke unter den Mitteln gegen Blähungen; die Marke hatte Roche 1992 von Asche übernommen. 2004 ist sie als Teil der OTC-Sparte zu Bayer gekommen.