Aktien von Krisengewinnern brechen ein

Corona-Impfstoff: Shop Apotheke auf Talfahrt

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Berlin -

Angesichts positiver Nachrichten über einen möglicherweise gefundenen Corona-Impfstoff haben Aktien bisheriger Krisengewinner am Montag deutlich nachgegeben. Mit dabei sind Shop Apotheke und die DocMorris-Mutter Zur Rose.

Die Aktien von Zur Rose sackten zeitweise um bis zu 10 Prozent ab, stabilisierten sich zuletzt bei minus 8 Prozent. Die Papiere von Shop Apotheke verloren sogar knapp 20 Prozent, zuletzt waren es 15,5 Prozent. Sie mussten zugleich eine um gleich zwei Stufen auf „Reduce“ erfolgte Abstufung durch Kepler Cheuvreux verdauen. Das Analysehaus hatte die Anleger mit einer pessimistischen Haltung zur Aktie überrascht.

Analyst Olivier Calvet stufte die Papiere nach der Entscheidung, dass auch ausländische Versandapotheken beim Verkauf von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln künftig keine Rabatte mehr gewähren dürfen, gleich um zwei Stufen auf ab. Aus seiner Sicht haben sich die kurzfristigen Geschäftsaussichten verschlechtert: Der Wechsel von Kunden mit Rezepten hin zum Versandhandel werde nun langsamer voranschreiten. Auch eine mögliche Übernahme zum Beispiel durch Amazon werde damit unwahrscheinlicher, schrieb der Experte in einer am Montag vorliegenden Studie.

Calvet geht zwar davon aus, dass der kürzlich vom Bundestag angenommene Gesetzesentwurf zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken (VOASG) nicht mit EU-Recht vereinbar ist. Er rechnet aber damit, dass eine Entscheidung auf Ebene des europäischen Gerichtshofs ihre Zeit brauchen werde. Gemäß der Einstufung „Reduce“ rechnet Kepler Cheuvreux auf Sicht der nächsten zwölf Monate mit einem absoluten Abwärtsrisiko der Aktie.

Beide Versender hatten seit dem Beginn der Corona-Krise ihren Börsenkurs vervielfacht: Der Kurs von Shop Apotheke kletterte von 45 auf in der Spitze zu 165 Euro, der Kurs von Zur Rose legte von rund 110 auf bis zu 280 Euro zu.

Auch andere Aktien, die von Corona profitiert haben, gingen heute auf Talfahrt. Im sprunghaft um etwas mehr als 5 Prozent gestiegenen Dax büßten die Anteile des Online-Essenslieferanten Delivery Hero 4,5 Prozent ein. Die Anteilsscheine des Kochboxen-Lieferanten Hellofresh sackten an zweiter Stelle um 13,3 Prozent ab und die des Online-Modehändlers Zalando um 11 Prozent. Qiagen, Teamviewer oder auch Sartorius verloren wie die SDax-Unternehmen Stratec und Drägerwerk im hohen einstelligen Prozentbereich. Global Fashion Group sackten dort zugleich um knapp 13 Prozent ab.

Allesamt haben bisher sehr stark von der Corona-Krise profitiert. Die einen vom Boom bei Essens-, Bekleidungs- und Medikamentenbestellungen über das Internet, die anderen durch den Trend zum Home Office und die nächsten von der Nachfrage nach Ausrüstung im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

 

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