130 Dollar pro Dosis

Comirnaty: Pfizer dreht an der Preisschraube

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Berlin -

Noch wird der Corona-Impfstoff von der EU eingekauft und vom Bund bezahlt. Doch irgendwann könnten Comirnaty & Co. zur regulären Kassenleistung werden. Was dann droht, zeigt sich bereits in den USA.

In den USA läuft nach Medienberichten der nationale Gesundheitsnotstand im kommenden Jahr aus. Damit endet voraussichtlich auch der Liefervertrag der Regierung mit Pfizer. Dann sollen die Krankenversicherungen die Kosten für weitere Corona-Impfungen übernehmen, wobei noch unklar ist, wer für Impfungen von Menschen ohne Krankenversicherung aufkommen wird.

Pfizer nutzt den Wechsel ins reguläre Versicherungssystem für eine saftige Preiserhöhung. Werden derzeit rund 30 US-Dollar pro Dosis gezahlt, sollen laut Ankündigung des Herstellers künftig 130 Dollar berechnet werden.

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) wollte sich dazu nicht äußern: „Vertragsverhandlungen zur zentralen Beschaffung der Covid-Impfstoffe werden zwischen der Europäischen Kommission und den Impfherstellern geführt. Zwischen den Vertragspartnern wurde Vertraulichkeit über die Preise vereinbart.“

Milliardendeal per SMS

Auch Brüssel schweigt zu den Kosten der gekauften Impfstoffe. Im vergangenen Jahr hatte Bulgariens Ministerpräsident Boiko Borissow eine Größenordnung von 19,50 Euro je Dosis genannt. Alleine mit Biontech/Pfizer hatte die EU einen zweiten Vertrag über bis zu 1,8 Milliarden weitere Dosen für 2023 geschlossen. Das Vertragsvolumen wurde damals auf 35 Milliarden Euro geschätzt.

Der Preis lag damit höher als in der ersten Runde, als die EU laut Borissow wohl 15,50 Euro gezahlt haben soll. Es gebe strengere Liefervereinbarungen, andere Haftungsregeln und Vereinbarungen zur Anpassung des Impfstoffes an neue Virus-Varianten, hieß es zum zweiten Deal aus Brüssel. Außerdem zahle man künftig kein Geld mehr zur Produktionsförderung.

Wegen fehlender Transparenz bei den milliardenschweren Verträgen hatten mehrere Europaabgeordnete der Grünen im Frühjahr die EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen steht außerdem unter Druck, weil sie sich zum geplanten Vertrag persönlich per SMS mit Pfizer-CEO Albert Bourla ausgetauscht haben soll und sich weigerte, Einsicht in die Korrespondenz zu geben.

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