Der Patentstreit in den USA um den Thrombozytenaggregationshemmer Plavix (Clopidogrel) ist beendet: Der kanadische Pharmahersteller Apotex hat 442 Millionen US-Dollar (rund 333 Millionen Euro) zuzüglich Zinsen an Sanofi-Aventis und Bristol-Myers Squibb (BMS) überwiesen. Der Streit vor Gericht begann 2002, vier Jahre später hatte Apotex für wenige Wochen ein Clopidogrel-Präparat auf den Markt gebracht.
Zunächst hatte Apotex vor Gericht versucht, das Plavix-Patent anzufechten. 2006 boten BMS, das Plavix in den USA vertreibt, und Sanofi Apotex 40 Millionen Dollar an – Apotex sollte sein Generikum erst nach Patentablauf vertreiben. Nachdem der Deal aufflog, entschied sich Apotex für einen vorzeitigen Markteintritt. Sanofi und BMS erwirkten eine einstweiligen Verfügung, konnten aber nicht verhindern, dass die ausgelieferten Präparate abverkauft wurden.
2008 bestätigte ein Berufungsgericht in New York die Patentverletzung, in dritter Instanz entschied 2011das zuständige Gericht in Washington ebenfalls zugunsten von Sanofi und BMS. Der Patentschutz für Plavix endet in den USA Mitte Mai, in Deutschland sind seit 2008 Generika auf dem Markt.
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