Siebte Apotheke für Medipolis Lothar Klein, 24.07.2017 08:01 Uhr
Die Apothekerfamilie Wegner baut ihr Netz in Thüringen weiter aus. In Jena-Nord eröffnete Apothekerin Ingrid Wegner mit der neuen Medipolis-Apotheke die siebte Filiale im Jenaer Firmenverbund Medipolis. Ihr gehören drei Apotheken, ihrem Sohn Dr. Christian Wegner gehören weitere vier Apotheken. In absehbarer Zeit sollen alle Apotheken unter dem Namen Medipolis firmieren.
„Damit wollen wir die Marke aufladen“, begründet Wegner, der Medipolis gemeinsam mit seinem Bruder Ingmar führt, diesen Schritt. Wann das einheitliche Branding erfolgt, steht noch nicht fest. Womöglich kann dies noch im zweiten Halbjahr umgesetzt werden. Damit führen Mutter und Sohn jetzt zusammen sieben Apotheken. Die Eröffnung einer weiteren Apotheke sei derzeit nicht geplant, so Wegner.
Der Familie gehören jetzt die 1991 gegründete Saale-Apotheke in Jena, die 2005 von Wegner übernommen wurde. Ihm gehören auch die Dom-Apotheke in Naumburg, die seit jeher in Familienbesitz ist, sowie die Medipolis-Apotheke im Eulenhaus und die Apotheke im Post-Carré in Jena, die er vor einigen Jahren samt Zyto-Kundenstamm von Brigitte Rump übernommen hatte. Die Medipolis-Apotheke im Eulenhaus dient inzwischen wegen der besonders guten Lauflage als Flagship-Apotheke. Hauptapotheke ist die Saale-Apotheke.
Ingrid Wegner gehören die Wald-Apotheke in Eisenberg als Hauptapotheke und als Filiale die Medipolis-Apotheke im Robert-Koch-Krankenhaus in Apolda sowie die neue Medipolis-Aptheke in Jena-Nord.
Zum Firmenverbund gehört ferner Medipolis Intensiv zur Herstellung von Sterillösungen. In dem 2008 gegründeten Herstellbetrieb werden Sterilrezepturen für die eigenen Apotheken sowie externe Kunden hergestellt werden. Zu Medipolis gehört außerdem ein Blisterzentrum. Wegner hatte lange mit dem Widerstand der Apothekerkammer zu kämpfen, ist aber mittlerweile selbst Delegierter. Das Unternehmen beliefert über den Onlineshop auch Rettungsdienste, Pflegeanbieter und Arztpraxen.
Die ebenfalls früher zum Verbund gehörende Versandapotheke Medipolis wurde kürzlich verkauft, weil sich die Medipolis-Gruppe auf das Kerngeschäft der Versorgung Schwerstkranker konzentrieren will. Das Versandgeschäft übernommen hat Apo-Discounter (Apotheke im Paunsdorf Center, Leipzig) von Apothekerin Kerstin Fritsch. Dazu zählen die Internetseite, der Kundenstamm und die Ware. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Die Versorgung der Rx-Versandkunden hat die Saale-Apotheke übernommen.
Die Apotheke im neuen Ärztehaus in der Camburger Straße 89 in Jena-Nord setzt daher wie die anderen auf das Prinzip der integrierten Pharmazie. Dort arbeiten fünf Angestellte, die das insgesamt 400-köpfige Team verstärken. Geführt wird die Filiale von Apotheker Mario Striegel: „Wir wollen die Versorgung der Patienten hier im stetig wachsenden Stadtteil verbessern, aber auch die im angrenzenden ländlichen Bereich, denn die nächste Apotheke findet sich erst in Dorndorf-Steudnitz“, sagte Striegel der Ostthüringer Zeitung.
„Es gibt leider derzeit noch zahlreiche Versorgungsbrüche, etwa zwischen stationärer und ambulanter Betreuung, zwischen Klinik- und Hausärzten oder auch Krankenkassen. Genau hier setzt unser Medipolis-Konzept an“, so Striegel weiter. Daher habe sich die Apotheke mit ihrem Serviceangebot besonders auf die Beratung schwer erkrankter Patienten und ihrer Angehörigen spezialisiert.
„Bei uns hat zum Beispiel der Krebspatient oder ein Mensch mit schwerer chronischer Erkrankung einen Ansprechpartner für viele Probleme von der Medikamentenbeschaffung über Beratung zur Therapiebegleitung bis zur Vermittlung von Pflegedienstleistungen“, sagt er.
Aktiv ist Christian Wegner auch auf lokaler Ebene. Letzte Saison unterstützte er als Hauptsponsor den Fußballclub FC Carl Zeiss Jena. Ob er das Engagement fortsetzen kann, weiß er noch nicht. Nach dem Aufstieg in die 3. Liga steigen die finanziellen Bedürfnisse der Halbprofis. „Ob wir uns das leisten können, weiß ich noch nicht“, so Wegner.