Zur Zukunft des Stuttgarter Pharmahandelskonzerns Celesio gibt es ein neues Szenario: Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, verhandelt Großaktionär Haniel, der rund 54 Prozent der Aktien hält, mit dem chinesischen Pharmakonzern Shanghai Pharmaceutical über den Verkauf von Anteilen. Weder bei Celesio noch bei Haniel wollte man diese Informationen bestätigen.
Laut Handelsblatt sucht Haniel über die Bankhäuser Hauck & Aufhäuser und Morgan Stanley seit einem Jahr einen Käufer zumindest für Teile seines Pakets, um seine Verschuldung zu reduzieren und sein Portfolio breiter zu streuen. US-Interessenten wie Medco oder der Großhändler McKesson hätten demnach wegen des zu hohen Kaufpreises abgewunken. Bei einem Börsenwert von 3,3 Milliarden Euro müsste ein Käufer für das Haniel-Paket rund 1,8 Milliarden Euro zahlen.
Das könnte laut Bericht auch für die Chinesen zu viel sein. Denkbar wäre deshalb ein Teilerwerb, so das Handelsblatt. Shanghai Pharmaceutical hatte im Januar angekündigt, sich in diesem Jahr an der Börse in Hongkong listen zu lassen. So sollen 1,2 Milliarden US-Dollar in die Kasse gespült werden. Der Konzern ist mit einem Umsatz von rund 3 Milliarden Euro das zweitgrößte Pharmaunternehmen in China und komplett vertikal integriert. Neben der Produktion von Medikamenten und Wirkstoffen - Shanghai Pharmaceutical ist der chinesische Partner von Roche - ist der Konzern im Arzneimittelvertrieb aktiv: In Ostchina ist Shanghai Pharmaceutical der führende Pharmagroßhändler; außerdem gehören rund 1000 eigene Apotheken zum Geschäft.
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