Gesundheitsreform

China bekommt Zulassungsbehörde

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Auch in China wird es in absehbarer Zeit eine Institution für die Zulassung und Kontrolle von Arzneimitteln geben. Der Aufbau einer entsprechenden Behörde, die auch die Ausgabenerstattung durch die Krankenversicherung regeln soll, ist in der staatlichen Gesundheitsreform vorgesehen. Diese Entwicklung steigert einer Studie der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) Chinas Chancen, zu einem günstigen Pharmaproduzenten sowie attraktivem Markt zu werden.

Immer mehr chinesische Patienten vertrauen nicht mehr nur auf die traditionelle chinesische Medizin, sondern setzen auch auf westliche Arzneimittel. „Schätzungen zufolge dürfte der Umsatz mit diesen Medikamenten weiterhin zweistellig wachsen und im Jahr 2012 ein Volumen von gut 21,5 Milliarden US-Dollar erreichen“, so Volker Fitzner von PwC. Zusammen mit der traditionellen Medizin zähle China bereits jetzt zu den fünf größten Pharmamärkten weltweit.

Den Marktchancen stünden allerdings auch hohe Risiken gegenüber. So sei das chinesische Verteilungssystem anfällig für Korruption, und es gebe kaum unabhängige Apotheken. Stattdessen belieferten Zwischenhändler die Krankenhäuser, die die Medikamente mit einem gesetzlich begrenzten Preisaufschlag an Patienten verkaufen.

Ein wesentlicher Anreiz für westliche Unternehmen, Forschungs- und Entwicklungsaufgaben nach China zu verlegen, ist nach PwC-Angaben der erhebliche Kostenvorteil. „Pharmaunternehmen müssen für die Durchführung eines klinischen Tests in China nur etwa ein Drittel der Ausgaben aufwenden, die in einem westlichen Industriestaat angefallen wären“, sagte Fitzner. „Selbst wenn ein Aufschlag für eventuell auftretende Kommunikations-und Organisationsprobleme sowie für den höheren Kontrollaufwand einberechnet wird, liegt die Ersparnis bei rund 50 Prozent.“

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