Celesio

„Chatzi“ besucht Lloyds Patrick Hollstein, 23.11.2007 12:49 Uhr

Berlin - 

Der saarländische Europa-Abgeordnete Dr. Jorgo Chatzimarkakis (FDP), der sich selbst gerne als „Chatzi“ bezeichnet, hat vor wenigen Tagen die zur Stuttgarter Celesio AG gehörende britische Apothekenkette Lloydspharmacy besucht. Anlässlich der anstehenden Urteile des Europäischen Gerichtshofes - eines davon im Fall der Celesio-Tochter DocMorris - informierte sich der Politiker „über die Situation in Großbritannien, das eine weitgehende Liberalisierung hinter sich hat“. Gastgeber in London war neben Lloyds-Chef Justin Ash kein geringerer als Celesio-Vorstand Stefan Meister.

Chatzimarkakis gehört Beobachtern zufolge zu den energischsten Verfechtern nicht nur der Verbraucherwerbung im Arzneimittelbereich, sondern auch der Liberalisierung des Apothekenmarktes. Erst im Juni hatte Chatzimarkakis gemeinsam mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Jens Spahn als Gastautor im Handelblatt eine Diskussion um flankierende Maßnahmen für die erwartete Deregulierung gefordert. Wie Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle und später Gehe/ISA hatten Chatzimarkakis und Spahn „Wildwest-Zustände“ skizziert und ein Zulassungs- und Lizenzsystem vorgeschlagen.

„Die Apotheker sollten erkennen, dass ihnen konsequent umgesetzt so eine neue Rolle zusteht, die im Wettbewerb mit Apothekenketten viele Chancen beinhaltete“, so die beiden Politiker. „Als Fachmann und lange und gut ausgebildeter Experte im Gesundheitswesen kann er sich jenseits der reinen Arzneimittelabgabe vom überqualifizierten 'Pillendreher', wie böse Zungen es nennen, zum Dienstleister und zur Anlaufstelle für die Patienten entwickeln, der angesichts drohenden Ärztemangels ein Stück weit Lotsenfunktion übernimmt und zu einem wichtigen Baustein auch für langfristig angelegte Präventionskampagnen wird, die die sozialen Kassen letztendlich entlasten würden.“

Im Januar hatte Chatzimarkakis die erste DocMorris-Partnerapotheke begrüßt: „Alle unternehmerischen Initiativen, die Kosten senken und das System modernisieren, sind begrüßenswert. Wir brauchen Unternehmen wie DocMorris, wenn wir den Wandel zu innovativen Strukturen hinbekommen wollen".