Der auf Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken spezialisierte Softwareanbieter Compugroup Medical (CGM) hat im dritten Quartal erneut einen Ergebnisrückgang vor allem wegen erhöhter Investitionen verzeichnet. Überraschungen blieben bei dem Zahlenwerk der Koblenzer aber aus.
Schon die Zahlen im Februar enttäuschten, und richtig bergab ging es im Juli. Von ihren Hochs aus der Zeit der Corona-Pandemie von über 80 Euro ist die Aktie ohnehin weit entfernt. Inzwischen hat mit Daniel Gotthardt der Sohn des Unternehmensgründers Frank Gotthardt die Leitung des Konzerns übernommen.
Die Resultate aus dem dritten Quartal seien ausgefallen wie erwartet, so Analysten. Die Prognose sehe angesichts des üblicherweise starken Jahresendes erreichbar aus. Weitere schlechten Nachrichten seien nicht in Sicht.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) fiel um 12 Prozent auf 54,9 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Das war etwas mehr, als sich Analysten im Schnitt zuvor ausgerechnet hatten. Der Umsatz fiel um ein Prozent auf 283,4 Millionen Euro.
Vor allem im Klinikgeschäft gingen die Erlöse zurück. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen von hohen Einmalerlösen im Rahmen von Projektanläufen in Deutschland, der Schweiz und Polen profitiert, außerdem gab es regulatorische Initiativen in Reha-Kliniken. Das wiederholte sich diesmal nicht. Die wiederkehrenden Umsätze aus Abonnementgebühren für die Softwarenutzung stiegen hingegen.
Auch mit Apotheken erzielte Compugroup etwas weniger Umsatz. Die Sparte ist allerdings vergleichsweise klein. Bei den Arztpraxen legten die Erlöse leicht zu. Die Umsätze sanken hier im dritten Quartal um 1 Prozent auf 34 Millionen Euro, was auf die hohen Einmalerlöse im Vorjahr zurückzuführen ist. Die wiederkehrenden Umsätze im Segment stiegen um 4 Prozent auf knapp 24 Millionen Euro. Wiederkehrende Erlöse haben im Apothekensegment inzwischen einen Anteil von 70 Prozent.
Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss betrug mit 8,6 Millionen Euro nur noch etwas mehr als halb so viel wie ein Jahr zuvor. Das Management bestätigte seine im Juli gesenkte Prognose für 2024. Demnach dürfte der Umsatz ohne Akquisitionen und Währungseffekte um bis zu zwei Prozent sinken oder im günstigen Fall stabil bleiben. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) dürfte auf 220 bis 250 Millionen Euro zurückgehen. Im Vorjahr waren es 265 Millionen Euro.
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