Compugroup Medical (CGM) hat im vergangenen Jahr Umsatz und Marge deutlich gesteigert. Ein Grund war der Austausch von Hardware in den Apotheken. Konzernchef Michael Rauch geht davon aus, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen die Geschäfte weiter antreibt.
Nach vorläufigen Zahlen konnte der Umsatz um 5 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro gesteigert werden. Der Konzern profitierte dabei nach eigenen Angaben auch von den Digitalisierungsinitiativen in verschiedenen Gesundheitssystemen weltweit. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze stieg auf einen neuen Höchststand von 69 Prozent, das organische Wachstum lag bei 4,3 Prozent, bereinigt um Effekte aus der Telematikinfrastruktur bei 5,3 Prozent.
Das bereinigte Ebitda stieg zwar überproportional zum Umsatz um 13 Prozent auf 265 Millionen Euro, die Marge verbesserte sich um 1,6 Prozentpunkte. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg um 14 Prozent auf 2,06 Euro.
Allerdings rutschte der tatsächliche Nettogewinn ohne Sondereffekte um mehr als ein Drittel auf 46,9 Millionen Euro ab. Die Personalkosten wuchsen deutlich. Vor allem im vierten Quartal wurden Umbaukosten für Personalaufwendungen in Höhe von 26 Millionen Euro verbucht, sodass unter dem Strich ein Minus von 15,5 Millionen Euro stand.
Zwar legte das Segment der Arztinformationssysteme (AIS) nur um 1 Prozent auf 506 Millionen Euro zu, im Vorjahr hatte es allerdings Einmaleffekte gegeben. Die wiederkehrenden Umsätze machten aber 79 Prozent der Segmentumsätze aus.
Im Klinikbereich wuchs der Umsatz um 14 Prozent auf 315 Millionen Euro, die wiederkehrenden Umsätze machten 67 Prozent aus. entspricht. Der Softwarekonzern profitierte von einem hohen Auftragsbestand, unter anderem wegen der beschleunigten Realisierung einzelner Projekten aufgrund des Krankenhauszukunftsgesetzes. Auch das internationale Geschäft, vor allem in den USA und in Italien, entwickle sich dynamisch, hieß es.
Um 8 Prozent auf 141 Millionen Euro legten die Umsätze im Apothekenbereich zu; das organische Wachstum lag bei 6 Prozent. Eine sehr gute Geschäftsentwicklung in Italien und erhöhte Hardware-Umsätze in Deutschland waren laut Konzern maßgeblich für das Wachstum, die wiederkehrenden Umsätze stiegen auf 65 Prozent.
Das Segment Consumer & Health Management Information Systems (CHS) legte dank des Zukaufs von Insight Health und der Weiterentwicklung der Telematikinfrastruktur (TI) um 3 Prozent auf 225 Millionen Euro zu. Das Datengeschäft soll ab diesem Jahr ein eigener Bereich werden.
Im laufenden Jahr peilt der Konzern weiteres Wachstum und mehr operativen Gewinn an. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll auf 270 bis 310 Millionen Euro zulegen. Der Erlös soll aus eigener Kraft, also ohne Wechselkurseffekte und Zu- wie Verkäufe von Unternehmensteilen um 4 bis 6 Prozent klettern.
„Unser strategischer Kurs zahlt sich mehr und mehr aus. Wir haben frühzeitig erhebliche Investitionsmaßnahmen ergriffen, um digitale Lösungen für das Gesundheitswesen voranzutreiben. 2024 werden wir weiterhin zielgerichtet daran arbeiten, für unsere Kunden – Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken, Versicherungs- und Pharmaunternehmen – das volle Potenzial einer digitalisierten Gesundheitsversorgung auszuschöpfen“, so CEO Rauch. Dabei setze man auch auf Künstlichen Intelligenz.
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