Celesio verliert Umsatz und Ertrag APOTHEKE ADHOC, 13.05.2008 11:04 Uhr
Der mehrheitlich zum Haniel-Imperium gehörende Pharmahandelskonzern Celesio hat im ersten Quartal dramatische Einbrüche bei Umsatz und Gewinn hinnehmen müssen. Wie Celesio am Dienstagmorgen mitteilte, sank der Konzernumsatz um 3,9 Prozent auf rund 5,4 Milliarden Euro. Der Rohertrag fiel um 7,6 Prozent auf 581 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern lag mit 88,6 Millionen Euro sogar 39 Prozent unter Vorjahresniveau. Der Konzern rechnet auch für das Gesamtjahr nur mit einem niedrigen einstelligen Umsatz- und Rohertragsplus; außerdem geht man in Stuttgart von einer negativen Entwicklung des Vorsteuerergebnisses aus.
Um bei der Umsatzentwicklung wieder Anschluss zu finden, hofft Celesio zwingend auf ein überdurchschnittliches Wachstum seiner Apothekenketten. Der Vorstand geht davon aus, dass die britische Kette Lloydspharmacy die staatlichen Eingriffe, die in der Summe für mehr als die Hälfte des operativen Misserfolgs verantwortlich gemacht werden, zumindest teilweise kompensieren wird.
Ob sich das operative Ergebnis in diesem Jahr stabilisieren lässt, hängt laut Celesio außerdem maßgeblich von der Entwicklung im deutschen Großhandelsgeschäft ab. So trug laut Konzernmitteilung „der im Vergleich zum Vorjahr fast vollständig fehlende Ergebnisbeitrag des deutschen Großhandels maßgeblich zur rückläufigen Entwicklung bei“. Der Konzern klagte erneut über einen „nicht vertretbaren Rabattwettbewerb“.
Trotz der mageren Aussichten für 2008 geht Celesio davon aus, ab 2009 nachhaltig und profitabel wachsen zu können. Neben neuen, margenattraktiven Geschäftsfeldern und einer stärkeren Konsolidierung einzelner Großhandelsmärkte führt man in Stuttgart als Grund die mögliche Freigabe von Apothekenmärkten an. Man bereitete sich auf die Liberalisierung europäischer Apothekenmärkte in Italien, Spanien, Österreich, Portugal, Frankreich und Deutschland vor, hieß es. Außerdem investiere man in neue Distributionslösungen für Arzneimittelhersteller.