Celesio: Nachschlag oder Zerschlagung dpa/APOTHEKE ADHOC, 10.12.2013 15:35 Uhr
Der US-Investor Paul Singer verstärkt sein Störfeuer in der geplanten
Übernahme des Stuttgarter Pharmahändlers Celesio. Sein Hedgefonds
Elliott wird das Übernahmeangebot des US-Konzerns McKesson ablehnen:
Das Angebot bewerte Celesio zu niedrig und sei nicht im Sinne der
Aktionäre, hieß es.
Das Angebot von McKesson sei gekennzeichnet von einer „substanziellen Unterbewertung“, so Elliott. Für Aktionäre und Inhaber der Anleihe sei der aktuelle Preis nicht fair, zumal sich die Börsen und die Kurse der Mitbewerber seit Bekanntgabe des Deals auch noch positiver entwickelt hätten.
McKesson habe selbst eingeräumt, dass die Übernahme „sehr vorteilhaft“ sei und zu einem „annehmbaren Preis“ über die Bühne gehen könnte. Analysten seien sich einig, dass die erwarteten Synergieeffekte zu niedrig angegeben seien. Elliott verweist auf die Ankündigungen zu den Einsparungen beim gemeinsamen Generikaeinkauf: Während Boots/Walgreens 7 Prozent rausholen wollen, rechnen McKesson/Celesio mit 4 bis 4,5 Prozent.
Laut Elliott könnte der US-Großhändler auch dann noch von der Übernahme profitieren, wenn er einen höheren Betrag auf den Tisch legen würde. Jeder zusätzliche Euro pro Aktie würde das zusätzliche Ergebnis je Aktie von prognostizierten 1 Euro bis 1,20 US-Dollar nur um 3 Cent reduzieren.
Für Celesio gebe es außerdem andere Wege, um den Wert für die derzeitigen Anteilseigner zu maximieren. Eine Alternative zu einer Übernahme könne der Verkauf des Großhandels- und des Apothekengeschäfts an strategische Bieter sein.
Bei Celesio gebe es schließlich schon seit längerem Sanierungsarbeiten, und der Turnaround sei unabhängig vom Angebot McKessons zu erwarten.
Damit erhöht Elliott den Druck für die geplante Übernahme. McKesson will bis Anfang Januar 75 Prozent der Celesio-Anteile einsammeln und bietet 23 Euro je Aktie. Singer hatte sich in den vergangenen Wochen über direkt und indirekt gehaltene Anteile Zugriff auf 25,16 Prozent an dem Pharmahändler gesichert.