Der US-Investor Paul Singer sichert sich mehr
Macht beim Stuttgarter Pharmahändler Celesio und bedroht damit die
geplante Übernahme durch den amerikanischen Konkurrenten McKesson.
Singer erwarb über den Hedgefonds Elliott den Zugriff auf mehr als
ein Viertel der Anteile an Celesio.
Dem Finanzinvestor können nun zusammen mit sonstigen Finanzinstrumenten 25,16 Prozent der Stimmrechte zugerechnet werden. Damit kann McKesson weder die Satzung ändern noch einen Gewinnabführungsvertrag mit Celesio schließen.
Ende Oktober hatte McKesson angekündigt, Celesio für umgerechnet 6,1 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Allerdings ist das Geschäft an die Bedingung geknüpft, dass die Amerikaner mindestens 75 Prozent der Celesio-Anteile angedient bekommen. Ohne eine Einigung mit Singer könnte auch der Deal mit dem bisherigen Großaktionär Haniel platzen.
Elliott hatte seit Anfang November sukzessive bei Celesio zugekauft. Schon in der vergangenen Woche hatten seine Finanzdrehscheiben mit Sitz auf Cayman Islands und Bermuda den jetzt bekannt gewordenen Anteil zusammengesammelt. Ein Teil umfasst die Wandelanleihen, die die Zahl der ausstehenden Aktien erhöhen könnten.
Ein Celesio-Sprecher sagte, man kommentiere Aktivitäten von Aktionären grundsätzlich nicht. Singer ist dafür bekannt, sich mit seinem Hedgefonds bei Unternehmen einzukaufen, die vor der Übernahme stehen. Er spekuliert dabei entweder auf ein höheres Gebot oder eine Abfindung, falls der Käufer die komplette Kontrolle über das Unternehmen haben will.
2003 vereitelte Singer zusammen mit anderen Hedgefonds wie Deka die Übernahme von Wella durch Procter & Gamble. Zuletzt grätschte er bei der Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone dazwischen. Auch als Käufer von Staatsanleihen ist Singer berüchtigt.
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