Pharmahandelskonzerne

Celesio setzt auf Schwellenländer

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Der Stuttgarter Pharmahändler Celesio rechnet auch für das kommende Jahr in Europa mit Belastungen und plant daher neue Zukäufe in Schwellenländern. Während dem Konzern der Gesundheitsmarkt in China zu stark reguliert ist, kann man sich in Stuttgart Übernahmen in Indien gut vorstellen. Bislang ist Celesio auf dem Subkontinent mit dem Dienstleister Pharmexx vertreten.

Wie hoch die Belastungen 2011 aufgrund staatlicher Maßnahmen ausfallen werden, lässt sich laut Konzernchef Dr. Fritz Oesterle noch nicht absehen. Im September hatte die britische Regierung Sparmaßnahmen angekündigt; auch Irland will den Rotstift ansetzen. In den vergangenen fünf Jahren hätten staatliche Maßnahmen das operative Ergebnis (EBITDA) insgesamt mit rund 400 Millionen Euro belastet, sagte ein Konzernsprecher.

In Deutschland sieht sich Celesio besonders durch das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) getroffen. Ausgehend von einem Vorsteuerergebnis 2009 von 172 Millionen Euro für die gesamte Branche kämen auf die Großhandelstochter Gehe rein rechnerisch Belastungen von 33 Millionen Euro zu. Im vergangenen Jahr hatte die Gehe einen Überschuss von 30 Millionen Euro erwirtschaftet.

Die Belastungen müssten an die Apotheker weitergegeben werden, kündigte Gehe-Chef André Blümel an. Details will der Konzern noch nicht verraten: Zurzeit würden Gespräche mit den Kunden geführt, so der Sprecher.

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