Pharmahandelskonzerne

Celesio schreibt Verluste Patrick Hollstein, 11.08.2011 09:14 Uhr

Berlin - 

Celesio ist wegen seiner jüngsten Abschreibungen wieder in die roten Zahlen gerutscht: Im ersten Halbjahr weist der Konzern bei einem konstanten Umsatz von 11,5 Milliarden Euro einen Fehlbetrag von 30 Millionen Euro aus. Doch auch im operativen Geschäft gibt es Ertragsprobleme: Nicht nur im Kettengeschäft, sondern auch im Großhandel ist die Luft dünn - auch in Deutschland bei Gehe.

Insgesamt lag der Umsatz im Endkundengeschäft mit 1,75 Milliarden Euro 1 Prozent unter Vorjahresniveau; das operative Ergebnis (EBITDA) brach um 28 Prozent auf 99 Millionen Euro ein. Im Großhandelsbereich lagen der Umsatz mit 9,4 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau und das EBITDA mit 214 Millionen Euro 9 Prozent darunter.

In Frankreich erwirtschaftete Celesio als Großhändler 3,3 Milliarden Euro (minus 1 Prozent), in Deutschland knapp 2 Milliarden Euro (minus 0,4 Prozent). In beiden Ländern macht dem Konzern nach eigenen Angaben der Rabattwettbewerb zu schaffen. In Stuttgart ist man zuversichtlich, dass Gehe mit Blick auf das neue Vergütungssystem den Marktanteil verteidigt hat - auch wenn man dafür „deutlich rückläufige Gewinne“ in Kauf nehmen musste. Man stelle sich weiter auf ein „sehr herausforderndes Marktumfeld“ ein und erwarte „keine kurzfristige Entspannung des Rabattwettbewerbs“.

Mit 9 Prozent legte die brasilianische Panpharma über Durchschnitt zu (768 Millionen Euro). Besonders schlecht lief es dagegen in Portugal (229 Millionen Euro, minus 16 Prozent) und Dänemark (215 Millionen Euro, minus 9 Prozent); hier hatte der Konzern Abschreibungen vorgenommen und die Firmenwerte auf Null gesetzt.

Auch beim Dienstleistungsgeschäft hatte Celesio Firmenwerte abgeschrieben; hier sanken die Einnahmen um 2,6 Prozent auf 199 Millionen Euro und das EBITDA um 64 Prozent auf 2,1 Millionen Euro.

Zuletzt hatte Celesio 2008 rote Zahlen geschrieben: In der Jahresbilanz stand unter dem Strich ein Minus von 18,5 Millionen Euro. Auch damals hatte der Konzern Abschreibungen vornehmen müssen und eine strategische Neuausrichtung eingeläutet, deren Erfolge derzeit allerdings noch auf sich warten lassen.