Pharmahandel

Celesio relativiert Optimismus

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Der Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio hat in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatz von knapp 16,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies sind 2,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Dramatisch sieht es nach wie vor auf der Ertragsseite aus: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt mit knapp 478 Millionen Euro 24 Prozent unter Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Steuern sank im Vergleich zum Neunmonatszeitraum des Vorjahres um 34,4 Prozent auf 296,2 Millionen Euro, der Jahresüberschuss sank um knapp 40 Prozent auf 192,7 Millionen Euro. Der Börsenkurs fiel nach Bekanntgabe der Zahlen unter 20 Euro. Konzernchef Dr. Fritz Oesterle äußerte sich knapp: „Celesio ist auf Kurs.“

Düsterer als erwartet sieht jedoch offenbar auch die Prognose aus: Nachdem die Konzernspitze für 2008 das Motto „Herausforderungen meistern und Kräfte sammeln“ ausgegeben und die Akquisitionstätigkeit „deutlich reduziert“ hat, relativierte man in Stuttgart nun auch den Ausblick für 2009: Noch vor wenigen Monaten hatte man die Prognose unter den Titel „Optimismus“ gestellt. Inzwischen hätten die Finanzkrise und der beginnende wirtschaftliche Abschwung abrupt ein verändertes Umfeld geschaffen, hieß es.

Celesio als relativ konjunkturunabhängiges Unternehmen könne sich diesem Umfeld nicht völlig entziehen: Mögliche Ergebnisbelastungen könnten durch rückläufigen Absatz im Bereich Nichtarzneimittel als auch durch geringere Finanzierungsspielräume für weiteres Wachstum entstehen. Celesio blicke „mit relativem Optimismus in das Jahr 2009“ und werde alle verfügbaren Kräfte darauf konzentrieren, weiteres Wachstum kundenorientiert und konsequent zu erschließen, hieß es.

Der mehrheitlich von Haniel kontrollierte Konzern leidet derzeit sowohl im Groß- als auch im Einzelhandel: Der Umsatz in der Großhandelssparte sank um 2,7 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro, das EBITDA sank um 7 Prozent auf 294 Millionen Euro. Neben dem schwachen Britischen Pfund schlugen in geringerem Umfang auch die Verkäufe in Rumänien und Kroatien zu Buche. In Deutschland konnte man im Großhandel die im zweiten Quartal wieder hinzugewonnenen Umsätze im dritten Quartal bei knapp 880 Millionen Euro stabil halten.

Die 2300 Apotheken des Konzerns erwirtschafteten einen Umsatz von 2,6 Milliarden Euro, 1,8 Prozent unter Vorjahr. Das EBITDA sank um 31 Prozent auf 226 Millionen Euro. Allerdings hätte die Kettensparte ohne den Währungseffekt beim Umsatz positiv und beim Ergebnis weit weniger negativ abgeschnitten: Fast drei Viertel aller Apotheken betreibt Celesio in Großbritannien.

Im Bereich Services sank das EBITDA bei einem leicht gestiegenen Volumen in Höhe von 121 Millionen Euro um 19 Prozent auf 13,2 Millionen Euro.

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