Machtwechsel bei Celesio: Nach der Übernahme durch McKesson ziehen jetzt die Vertreter des US-Großhändlers in den Aufsichtsrat des Stuttgarter Konzerns ein. Neuer Vorsitzender ist McKesson-Boss John Hammergren; er beerbt Haniel-Chef Stephan Gemkow. Weil der neue Großaktionär drei Viertel statt der Hälfte der Anteile hält, bekommt er einen Platz mehr im Kontrollgremium.
Neben Hammergren sind mit Paul Julian und Professor Dr. Wilhelm Haarmann zwei weitere McKesson-Vertreter im Aufsichtsrat vertreten. Julian ist Executice Vice President und Group President bei McKesson, Haarmann ist Partner der Rechtsanwaltskanzlei Linklaters, die den US-Großhändler bei der Übernahme beraten hatte.
Neben Gemkow scheiden Florian Funck (Haniel) und Hanspeter Spek (Sanofi) aus dem Aufsichtsrat aus. Während Funck von Haniel kommt, gehörte Spek zu den externen Managern, die in der Welt der Großkonzerne zur Vernetzung in die Gremien eingebunden werden. Auch die Allianz hatte früher einen Vorstand im Celesio-Aufsichtsrat.
Weitere Aktionärsvertreter im Kontrollgremium sind W.M. Henning Rehder (Siemens) und Pauline Lindwall (Kraft Foods). Patrick Schwarz-Schütte, Sohn des Gründers von Schwarz Pharma und nach dem Verkauf an UCB 2006 heute hauptberuflich mit der Verwaltung des Familienvermögens beschäftigt, hatte vor einem Jahr den ehemaligen Schering-Chef Dr. Hubertus Erlen beerbt.
Während die Mitarbeiter ihre Kandidaten direkt wählen, schlägt der Aufsichtsrat die Vertreter der Aktionäre vor, die dann auf der Hauptversammlung Zustimmung finden müssen. Diese wurde bereits nach hinten verschoben: Im Juli sollen die Aktionäre den geplanten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag gleich mit abnicken.
Bis zum 2. April können die verbliebenen Kleinaktionäre ihre Celesio-Aktien übrigens noch an McKesson verkaufen. Der Konzern, der sich Ende Januar im zweiten Anlauf die Dreiviertelmehrheit gesichert hatte, bietet 23,50 Euro je Aktie.
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