Pharmahandel

Celesio: Freund statt Feind

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Berlin -

Als neuer Kapitän bei Celesio will Markus Pinger die Apotheker zurückgewinnen. Während sein Vorgänger Dr. Fritz Oesterle alles oder zumindest vieles auf die eigene Apothekenkette setzte, will Pinger den Apothekern eine „Partnerschaft in einem europäischen Apothekennetzwerk“ anbieten. Celesio soll wieder Freund der Apotheker werden, denn der Feind lauert laut Pinger anderswo.

 

Auch Pinger rechnet in den kommenden fünf bis zehn Jahren mit einer deutlichen Deregulierung und Konsolidierung des europäischen Arzneimittelhandels. Während große Drogerie- und Supermärktketten von dieser Entwicklung profitieren würden, stiege gleichzeitig der Druck auf die Apotheken, so Pinger gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Hier könne die Partnerschaft helfen: „Wir wollen dadurch die inhabergeführte Apotheke und ihren öffentlichen Versorgungsauftrag stärken“, so Pinger. Unter anderem könnte in dem europäischen Netzwerk die Einkaufsmacht der Apotheken gegenüber der Pharmabranche gebündelt werden. Andererseits hofft Pinger, dass die Apotheker auf den Direkteinkauf verzichten, da dieser aus seiner Sicht ohnehin zu aufwändig ist.

Der Fall DocMorris habe den Konzern kurzfristig 30 Prozent seiner Kunden gekostet, so Pinger weiter. Es habe Zeit gekostet, sie zurückzugewinnen.

Der neue Celesio-Chef hatte bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Oktober den Stratgegiewechsel angekündigt: Kooperation statt Kette, Einkauf auf europäischer Ebene, Kontrolle der Warenlager der Apotheken durch Celesio und rechtzeitige Nachbestellungen. Details sollen im Laufe des Jahres folgen.

 

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