Das hessische Vertriebsunternehmen für Medizin-Cannabis Cansativa baut sein Angebot aus. Ab sofort könnten Apotheken Medizinalcannabisblüten aus deutschem Anbau vom kanadischen Hersteller Aurora über Cansativa beziehen, teilte die Firma am Montag in Mörfelden-Walldorf nahe Frankfurt mit.
„Erstmals ermöglichen wir unseren Kunden den exklusiven Zugang zu den Produkten aller in Deutschland anbauenden Medizinalcannabisproduzenten“, sagte Cansativa-Manager Roland Schneller laut Mitteilung.
Cansativa ist nach eigenen Angaben das einzige Unternehmen in Deutschland, das Medizinalcannabis aus hiesigem Anbau vertreiben darf. Dazu bekam es im August 2020 den Zuschlag des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Seit fast einem Jahr liefert Cansativa Cannabis aus deutschem Anbau an Apotheken.
Das Unternehmen, das rund 50 Menschen beschäftigt, hat bisher schon Medizinalcannabis aus deutschem Anbau des kanadischen Herstellers Tilray und des Start-ups Demecan vertrieben, das nahe Dresden produziert. Mit Aurora stelle die Cansativa über die nächsten vier Jahre 2,6 Tonnen Medizin-Cannabis jährlich zu Verfügung, hieß es.
Apotheken können seit Juli 2021 über die staatliche Cannabisagentur medizinisches Cannabis in pharmazeutischer Arzneimittelqualität zur Versorgung von Patienten beziehen. Medizinisches Cannabis ist in Deutschland seit 2017 erlaubt und darf von Ärzten verschrieben werden, etwa zur Schmerzlinderung bei Schwerkranken. Nach anfänglicher Skepsis hat die Therapieoption einen Boom erlebt. In dem wachsenden Markt tummeln sich viele Start-ups sowie ausländische Konzerne, etwa aus Kanada.
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