Mit neuem Vorstand macht sich der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) weiterhin gegen Pläne für ein Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln stark. In einem am vergangenen Freitag von der Mitgliederversammlung verabschiedeten Positionspapier weisen die knapp 20 Unternehmen entsprechende „Forderungen aus Standesvertretung und Politik“ zurück.
Weder die „wiederholt von der ABDA dramatisierten Meldungen über zunehmende Arzneimittelfälschungen“ noch das umstrittene Urteil des Bundesverwaltungsgerichts im Fall dm rechtfertigten es, „den Arzneimittelversand auf den europarechtlich in jedem Fall geforderten Mindeststandard - nämlich den Versand von OTC- Arzneimitteln - zu beschränken“, so der BVDVA. Die „weit überwiegende Anzahl aller Arzneimittelfälschungen“ betreffe den Versand durch illegale ausländische Anbieter, die zum Teil auch nach dem Recht ihres Heimatstaates nicht als Apotheke anerkannt seien. „Hieraus auf signifikante Gefahren beim Arzneimittelbezug von deutschen Versandapotheken zu schließen, geht an der Sach- und Rechtslage vorbei“, so der BVDVA.
Jede deutsche Versandapotheke unterliege strengen gesetzlichen Anforderungen und beziehe ihre Ware „in aller Regel aus denselben Quellen“ wie die Präsenzapotheken, nämlich aus den Beständen des pharmazeutischen Großhandels. „Wer die Sicherheit des Arzneimittelversands durch deutsche Versandapotheken hinterfragt, müsste daher letztlich die Arzneimittelsicherheit in Apotheken generell in Zweifel ziehen“, heißt es in dem Papier. Der BVDVA will sich weiterhin für eine Aufhebung des Rabattverbots gegenüber Endverbrauchern und die Einführung von Höchstpreisen einsetzen.
Bei den Vorstandswahlen war mycare-Chef Christian Buse zum Nachfolger von Johannes Mönter gewählt worden, der im Februar überraschend sein Mandat niedergelegt hatte. Sellvertretender Vorsitzender ist der Vorstandsvorsitzende der easyApotheke AG, Oliver Blume. Geschäftsführerin bleibt Kerstin Kilian. Der BVDVA will auch in Zukunft Verbraucher und Marktteilnehmer „aktiv“ über die Entwicklungen im Arzneimittelversandhandel informieren und die Interessen der deutschen Versandapotheken, unabhängig von deren Größe und Ausrichtung, vertreten.
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