Die Erwartungen bei den Beteiligten waren groß, als sich die Kant-Apotheke in Hamburg 2009 mit der Drogeriekette Budnikowsky zusammentat und fortan als erste Budni-Partner-Apotheke firmierte. Seitdem sind zwei weitere Apotheken in der Hansestadt dem Beispiel gefolgt und werben mit dem blau-weißen Budni-Logo. Dem ursprünglich ausgegeben Ziel, 30 bis 40 Budni-Partner-Apotheken in Hamburg zu eröffnen, ist die Drogeriekette seither nicht näher gekommen – im Gegenteil.
Zwar listet Budni auf der Firmenwebsite derzeit 14 Partner-Apotheken auf. Aber nur zwei davon sind der Kooperation als Vollmitglied beigetreten: die Hansa-Apotheke im Stadteil Heimfeld und die Feen-Apotheke in Hamburg-Bergedorf. Die übrigen zwölf haben mit der Drogeriekette eine sogenannte „Light-Partnerschaft“ abgeschlossen.
Als „Light-Partner“ müssen die Apotheken nicht umgestalten oder ihren Namen um einen Budni-Schriftzug ergänzen. In der Regel weist nur ein Aufkleber im Schaufenster auf die Kooperation und das Kundenbindungsprogramm hin. Alle Budni-Partner-Apotheken akzeptieren die unter Hamburger Bürgern weit verbreitete Bonuskarte der Drogeriekette.
Inhaber der Karte erhalten auf OTC- und Freiwahlprodukte einen Pauschalrabatt von 3 Prozent. Zusätzlich sammeln die Kunden Punkte, die sie später in den Filialen der Drogeriekette einlösen können. Die Apotheken rechnen die Punkte mit Budni ab. Vollmitglieder sind zudem eng an das Marketingkonzept der Drogeriekette angeschlossen.
Die meisten Budni-Partner-Apotheken entstammen dem Hamburger Partner-Apotheken-Netzwerk, das der Unternehmer Peter Menk 2003 gegründet hatte. 2009 entbrannte zunächst ein Namensstreit um das Wort-Bild-Zeichen „Partner-Apotheke“. Als dieser beigelegt war, entschieden sich einige Partner-Apotheken dazu, eine parallele Kooperation mit Budni einzugehen.
Seit Jahresbeginn gehören die Partner-Apotheken zur Sanacorp, die zuvor nur als Großhändler im Spiel war. Die Genossenschaft hatte die Verbindung zu Budni von Beginn an mit Argwohn betrachtet. Denkbar ist, dass sich die Budni-Partner mittelfristig für einen Kooperationspartner entscheiden werden – die Drogeriekette oder den Großhändler. Bei Budni schweigt man bislang bezüglich der weiteren Entwicklung des hauseigenen Apotheken-Netzwerks. Die zugehörige Website wird derzeit überarbeitet.
Unter den derzeitigen Mitgliedern ist die Stimmung gemischt: „Für uns ist die Kooperation bislang positiv verlaufen“, sagt Anja Lukenheimer, Inhaberin der Hansa-Apotheke. Bei anderen Apotheken herrscht mittlerweile erhebliche Skepsis bezüglich der Sinnhaftigkeit der Kooperation. „Wir zahlen Budni rund 200 Euro Gebühren pro Monat, ohne dass wir einen besonders Effekt für das Geschäft verspüren“, sagt Thomas Wirsching, Inhaber der Zollenspieker-Apotheke in Kirchwerder. Er werde jedoch demnächst die Zahlen prüfen und dann entscheiden, ob er weiterhin Budni-Partner bleiben wolle.
Die allererste Budni-Partner-Apotheke in Hamburg hat diese Entscheidung bereits gefällt: Die Kant-Apotheke musste vergangene Woche schließen.
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