Der Medizinproduktehersteller BSN Medical kauft den Konkurrenten Sorbion. Das in Münster ansässige Familienunternehmen und hat sich auf Produkte zur Behandlung chronischer Wunden spezialisiert. Vor allem mit superabsorbierenden Wundauflagen hat sich der Hersteller einen Namen gemacht.
Sorbion ist seit 2001 am Markt und vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannt. Vor kurzem wurde die Produktpalette auch in den USA eingeführt. Verkäufer ist die Familie um Firmenchef Hans-Dieter Riesinger.
Verglichen mit BSN Medical ist Sorbion klein; die neuen Eigentümer haben es vor allem auf die Pipeline und die Patente abgesehen. Dr. Guido Oelkers, der Anfang des Jahres Dr. Claus-H. Wiegel an der Spitze von BSN Medical beerbt hatte, sieht die Wundversorgung als strategischen Bereich, in dem er eine Führungsposition aufbauen will.
Die Umsätze des Hamburger Herstellers von insgesamt knapp 700 Millionen Euro verteilen sich ungefähr zu gleichen Teilen auf die Bereiche Orthopädie, Wundversorgung und Kompressionstherapie.
BSN Medical war 2001 als Gemeinschaftsunternehmen von Beiersdorf und dem britischen Medizintechnikkonzern Smith & Nephew gegründet und 2005 vom Finanzinvestor Montagu für rund eine Milliarde Euro übernommen worden.
Vor zwei Jahren zahlten der EQT und KKR zusammen 1,8 Milliarden Euro für das Unternehmen, das mit seinen Wundverbänden, Pflastern und Bandagen vorwiegend Krankenhäuser, Apotheken und den Sanitätshandel beliefert.
Zu den bekannten Marken gehören Leukoplast, Cutimed, Hansaplast, Elastomull, Fixomull, Jobst, Norta, Tricodur und Delta-Cast. Weltweit arbeiten rund 4000 Mitarbeiter für den Konzern, die Hälfte der Erlöse wird in Europa generiert.
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