Ein Mega-Deal in der US-Pharmaindustrie bahn sich an: Der Branchenriese Bristol-Myers Squibb will den Biopharma-Spezialisten Celgene für den Gegenwert von rund 74 Milliarden US-Dollar (rund 65,2 Milliarden Euro) übernehmen. Celgene-Aktionäre sollen pro eigener Aktie ein Papier von Bristol-Myers Squibb (BMS) und 50 Dollar erhalten, wie die Unternehmen mitteilten.
Zudem bekommen Celgene-Aktionäre das Recht auf weitere Erfolgszahlungen. Das Riesengeschäft soll einen führenden Hersteller von Biopharma-Medikamenten formen, der sich auf Krebsmedikamente, Entzündungen und Erkrankungen des Immunsystems und der Blutgefäße konzentrieren will. Die Unternehmen erwarten den Vollzug im dritten Quartal 2019.
„Zusammen mit Celgene bauen wir einen innovativen Anführer im Biopharma-Bereich“, sagte BMS-Chef Giovanni Caforio. Er setzt mit dem Zukauf vor allem auch auf einige chancenreiche Arzneikandidaten im Celgene-Programm. Mit dem Zukauf erweitere man die eigene Pipeline an sogenannten Phase-III-Medikamenten beträchtlich, hieß es. In Kürze seien sechs Produktstarts zu erwarten, die zusammen mehr als 15 Milliarden Dollar an Umsatzpotenzial hätten.
Das lässt sich Bristol-Myers zusätzlich etwas kosten. Sollten drei fortgeschrittene Medikamentenkandidaten von Celgene bis zu einem gewissen Datum die Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA erhalten, kämen noch einmal 9 Dollar je Aktie für die Celgene-Anteilseigner obendrauf.
Die Konzerne streben an, bis zum Jahr 2022 jährliche Einsparungen von 2,5 Milliarden Dollar zu erzielen. Bristol-Myers will nach dem Abschluss zudem einen beschleunigten Aktienrückkauf über bis zu 5 Milliarden Dollar durchführen.
Das Übernahmeangebot von BMS hat die Aktien von Celgene am Donnerstag vorbörslich um rund ein Drittel ihres Werts auf 88,74 US-Dollar nach oben katapultiert. Die BMS-Papiere büßten daraufhin im schwach erwarteten Gesamtmarkt knapp zwölf Prozent ein.
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