Der US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb will für 5,2 Milliarden Dollar seinen Biotech-Partner ImClone für einen kräftigen Aufschlag komplett übernehmen. Bristol-Vorstandschef James Cornelius und der ImClone-Verwaltungsratsvorsitzende, der US-Investor Carl Icahn, hätten sich auf eine Übernahme für 60 Dollar pro Aktie in bar geeinigt, teilte ImClone am Donnerstag in einer Mitteilung an die amerikanische Börsenaufsicht SEC mit. Dies bedeute einen Aufschlag von rund 30 Prozent auf den ImClone-Schlusskurs vom Vortag. Bristol- Myers Squibb besitze schon 16,6 Prozent an ImClone.
Die Unternehmen arbeiten bereits seit fast sieben Jahren bei der Entwicklung und Vermarktung des lukrativen Krebsmedikaments Erbitux zusammen. Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck hatte vor zehn Jahren die Rechte an Erbitux außerhalb der USA und Kanada von ImClone erworben. In Japan wird Erbitux gemeinsam von ImClone, Bristol-Myers Squibb und Merck entwickelt und vermarktet. 2007 hatte ImClone mit Erbitux einen Umsatz von 691,7 Millionen Dollar verbucht.
ImClone sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen. 2004 wurde die amerikanische Lifestyle-Unternehmerin Martha Stewart im Prozess um den dubiosen Verkauf eines Aktienpakets von ImClone im Jahr 2001 zu fünf Monaten Haft verurteilt. Stewart hatte die Anteile abgestoßen, bevor öffentlich bekanntwurde, dass ImClone die Zulassung für Erbitux verweigert werden würde. Der damalige ImClone-Chef und ein Freund Stewarts, Samuel Waksal, wurde ebenfalls verurteilt.
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