Soldan kauft Rheila von Dermapharm APOTHEKE ADHOC, 08.01.2013 15:35 Uhr
Dr. C. Soldan (Em-eukal, aecht Bayerische Blockmalz, Tex-Schmelz, Bärengarten) hat sich eine weitere Bonbon-Marke gesichert: Das Familienunternehmen übernimmt die Marke Rheila von Dermapharm. Bislang werden die Lakritzprodukte hauptsächlich in Apotheken und Drogerien verkauft – mittelfristig will der Nürnberger Hersteller die Marke stärker im Lebensmitteleinzelhandel etablieren.
Die Marke Rheila ist in Apotheken im Lakritzsegment nach Firmenangaben Marktführer. Seit Januar werden die Bonbons in einer neugestalteten Verpackung vertrieben. Der Umsatz lag 2012 in Apotheken bei 3 Millionen Euro, in Drogerien bei 1,8 Millionen Euro.
Die Produkte sollen jetzt nach dem Vorbild von Em-eukal verstärkt auch im Lebensmitteleinzelhandel angeboten werden. Die Lutschbonbons werden seit 2008 in Supermärkten verkauft.
Allerdings ist der Anteil von untergeordneter Bedeutung: Während es Soldan mit schätzungsweise je 20 Prozent Marktanteil im Apothekenmarkt auf Platz 1 und in der Drogerie auf Platz 2 bringt, ist die Firma im Lebensmitteleinzelhandel einer von vielen Anbietern.
Die Lakritzbonbons von Rheila hatte der Apotheker August Diedenhofen 1924 auf den Markt gebracht. Die sechs verschiedenen Lakritzprodukte werden bislang von der Dermapharm-Tochter Mibe aus Brehna hergestellt. Im kommenden Jahr will Soldan auch die Produktion übernehmen.
Derzeit werde ein neuer Unternehmenssitz in Adelsdorf geplant, sagt eine Firmensprecherin. 2014 sollen die Verwaltung und der Vertrieb aus Nürnberg sowie die Produktion zusammengelegt werden. Seit den 1960er Jahren stellt Soldan im 40 Kilometer entfernten Adelsdorf her. Auch als Lohnhersteller ist die Firma aktiv.
Soldan hat im vergangenen Jahr 61 Millionen Euro umgesetzt, das Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeiter. Gegründet wurde es 1899 vom Apotheker Dr. Carl Soldan, heute führt Perry Soldan die Firma in vierter Generation. Die Produkte werden in Europa, Ostasien, den USA sowie Südamerika vertrieben, allerdings liegt der Auslandsanteil bei rund 3 Prozent.