Bei Dr. Soldan gibt es zwei Wechsel in der Führungsriege: Der bayerische Bonbonhersteller hat sowohl einen neuen Geschäftsführer als auch einen neuen Vertriebsleiter.
Dem geschäftsführenden Gesellschafter Perry Soldan steht ab sofort Karl-Heinz Hödl zur Seite, der vollumfänglich für den Bereich Technik verantwortlich ist. Hödl ist ausgebildeter Bonbonmacher und bereits seit 23 Jahren im Unternehmen. Seit fünf Jahren leitet er als Werksleiter die Produktion. Der bisherige Geschäftsführer Christian Klebl hat das Unternehmen laut dessen Angaben auf eigenen Wunsch verlassen.
Neuer Vertriebsleiter ist Achim Penegger, der seit fast fünf Jahren als Country Manager für Österreich und die Schweiz zuständig ist. Dem 45-Jährigen zur Seite steht Matthias Meyer als neuer Key-Account-Leiter. Er betreute in den letzten acht Jahren die Kunden aus dem Segment Drogeriemarkt. Insgesamt gehen 22 Mitarbeiter in die Apotheken.
Peneggers Vorgänger Klaus Eisenhuth war ab 2013 nicht nur für den Mass Market, sondern auch für die Apotheken verantwortlich. Zwischenzeitlich hatte im vergangenen Juli Kirk Turner den Posten vorübergehend übernommen.
Soldan hat im vergangenen Jahr rund 78 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Anfang 2013 hatte das Unternehmen die Marke Rheila von Dermapharm übernommen. Die Lakritzprodukte, die zuvor hauptsächlich in Apotheken und Drogerien angeboten werden, sollten mittelfristig stärker im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) verkauft werden. 2008 brachte Soldan seine Marken auch in den LEH.
Das Unternehmen wurde 1899 vom Apotheker Dr. Carl Soldan gegründet, heute führt Perry Soldan die Firma in vierter Generation. Die Produkte werden in Europa, Ostasien, den USA und Kanada sowie Lateinamerika vertrieben, der Auslandsanteil liegt bei rund 10 Prozent – inklusive Lohnherstellung. Mittelfristig soll ein Viertel des Umsatzes auf den Export entfallen. Der Fokus liegt dabei auf dem europäischen Markt. Das Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeiter.
Als geschäftsführender Gesellschafter hatte Soldan 2005 mit 37 Jahren die Verantwortung übernommen. Er führte den Kurs seines verstorbenen Vaters weiter, brachte aber 2008 seine Marken auch in den Lebensmitteleinzehandel. „Wachstum findet in unserem Bereich nur über Verdrängung statt“, erklärte Soldan den Schritt. „Große Anbieter, für die das Apothekengeschäft bislang viel zu umständlich war, drängen zunehmend in diese ‘Nische’. Deshalb müssen auch wir neue Wege gehen.“ Heute macht der Bereich – analog zu Apotheken und Fachhandel – rund ein Drittel des Umsatzes aus. Soldan ist außerdem als Auftragshersteller für „therapeutische Bonbons“ aktiv.
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