Salbei war schon bei den alten Ägyptern für seine heilsame Wirkung bekannt. Der Pflanzenname leitet sich vom lateinischen Verb salvere ab, was „gesund sein“ heißt. In Freital wird Salbei im großen Stil kultiviert.
Der Naturheilmittelhersteller Bombastus-Werke AG aus Freital feiert in diesem Sommer ein Jubiläum: Vor 100 Jahren hat das Unternehmen erstmals Salbei von eigenen Feldern gewonnen. Bis dahin kaufte man die Pflanzen in Spanien und England. Um unabhängig von den Lieferungen zu werden, legte die 1904 gegründete Firma 1914 eigene Felder an, im Jahr darauf folgte die erste Ernte. Zum 100. Ernte-Geburtstag gewährte das Unternehmen einen Einblick in die Produktion von Salbei-Produkten. Derzeit werden die Salbeitriebspitzen für den Tee geerntet. Insgesamt haben die Salbei-Felder rund um Freital eine Fläche von insgesamt 40 Hektar.
„Salbei ist eine schlaue Pflanze. Das ätherische Öl dient ihr ebenso wie der weiße Flaum auf der Blattoberfläche als Verdunstungsschutz“, erläuterte Dorothea Lehmann, bei Bombastus für den Feldbau zuständig. In diesem Jahr hätten die langen Trockenphasen das Wachstum der Salbeipflanzen gehemmt. Deshalb seien sie kleiner und die Reihen lichter. Um die Trockenanlagen gut auszulasten, brauche man rund 3900 Kilogramm frischen Salbei. Nach der Trocknung reduziere sich das Gewicht auf etwa ein Fünftel. Die Weiterverarbeitung zum Tee findet seit 2006 in einer Halle am Rande der Felder statt. 2014 verkaufte Bombastus nach eigenen Angaben rund 14 Tonnen Salbeitee.
Bombastus gilt als größter Anbaubetrieb für Salbei in Europa. Im Vorjahr erzielte die Firma mit knapp 140 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa zwölf Millionen Euro. In diesem Jahr wird ein Wachstum erwartet. Zum Sortiment gehören neben Tee auch Arzneimittel, Kosmetika und ätherische Öle. Insgesamt wird Salbei für gut 20 Produkte benutzt, darunter Salben, Mundwasser und Zahncreme.
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