Noch vor Weihnachten waren sich Haniel und Elliott spinnefeind. Jetzt bleibt den beiden Celesio-Großaktionären nichts anderes übrig, als sich zusammenzuraufen. Wie die Börsen-Zeitung berichtet, soll es bald einen gemeinsamen Anlauf geben. Der muss nicht unbedingt für alle Aktionäre von Vorteil sein.
Der Duisburger Familienclan hatte als Mehrheitsaktionär von Celesio die Konditionen für die Übernahme ausgehandelt und dem Hedgefonds, der die Transaktion zu gefährden drohte, demonstrativ die kalte Schulter gezeigt. Dann schlug Elliott kurz vor Ablauf der Frist bei McKesson 50 Cent zusätzlich raus, auch für Haniel. Dass der Deal an Abstimmungsproblemen scheitern könnte, hatten wenige erwartet.
Wie die Börsen-Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, verhandelt Haniel mit Elliott jetzt über den Kauf von dessen Aktienpaket. Der Hedgefonds hat zuletzt aufgestockt und mittlerweile 24 Prozent der Aktien eingesammelt; insgesamt hätte Haniel damit 74 Prozent und läge nahe an der von McKesson geforderten Dreiviertelmehrheit.
Berücksichtigt werden müssen allerdings auch die Wandelanleihen, die im Falle eines Tauschs gegen Aktien die Gesamtzahl der Stimmrechte erhöhen würden. Alles zusammen käme Haniel derzeit auf 68 Prozent.
Entweder kaufen Haniel/Elliott die noch erforderlichen Anteil zu, oder McKesson sammelt die Anteile selber ein. Erst ab 10 Prozent müsste der Konzern ein öffentliches Übernahmeangebot für die restlichen Aktionäre vorlegen.
Die Kleinaktionäre könnten am Ende die Verlierer des zweiten Anlaufs sein. Denn für die Wandelanleihen von Elliott könnte Haniel mit McKesson frei verhandeln – für die Aktien muss der US-Großhändler dagegen allen Anlegern dasselbe zahlen.
Dass also noch einmal 23,50 Euro geboten werden, ist keineswegs sicher. Schon im Nachvertrag mit Haniel aus der ersten Runde hatte McKesson bei 23,50 Euro den Schlussstrich gezogen. Dazu kommt, dass der gescheiterte erste Anlauf den Konzern aus San Francisco bereits einen Millionenbetrag gekostet haben dürfte.
Eine Einigung stehe kurz bevor, berichtet die Börsen-Zeitung. Noch sei aber keine Vereinbarung geschlossen. Hinter den Kulissen werde intensiv verhandelt, um diesmal eine sichere Transaktion zu erreichen.
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