Nutzenbewertung

Boehringer zieht Trajenta zurück

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Kein Preis, kein Medikament: Boehringer Ingelheim und Eli Lilly nehmen ihr orales Antidiabtikum Trajenta (Linagliptin) in Deutschland nun auch offiziell aus der Lauer-Taxe und damit aus dem Handel. Zuvor hatten die Konzerne die Preisverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband abgebrochen. Statt der geforderten 1,20 Euro Tagestherapiekosten zum Herstellerabgabepreis (HAP) hätten die Kassen lediglich einen zweistelligen Centbereich angeboten, kritisiert Boehringer.

Die unterschiedlichen Preisvorstellungen hängen mit dem Streit um die Vergleichstherapie bei der Nutzenbewertung zusammen: Während die Hersteller Linagliptin im Dossier vor allem mit Sitagliptin verglichen hatten, sprach sich der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) für Sulfonylharnstoffe als Referenz aus.

Boehringer verweist auf die Preise im europäischen Ausland: Der durchschnittliche HAP liege bei 1,27 Euro Tagestherapiekosten. Einen Preis auf Generika-Niveau der Sulfonylharnstoffe könne für ein innovatives Medikament nicht akzeptiert werden, sagt Dr. Engelbert Günster, Landesleiter Deutschland bei Boehringer. Der Konzern erneuert seine Forderung nach einer sachgerechten Nutzenbewertung und schließt auch eine juristische Klärung nicht aus.

 

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