Pharmakonzerne

Boehringer streicht 600 Jobs

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Berlin -

Boehringer Ingelheim will bis Ende 2016 bis zu 600 Stellen streichen.

Das kündigte der Pharmakonzern am Dienstag bei einer

Mitarbeiterversammlung in Ingelheim an. Konzernchef Professor Dr. Dr.

Andreas Barner gab zu Protokoll, auf betriebsbedingte Kündigungen

verzichten zu wollen. Zuvor hatte es bereits Berichte über geplante

Kürzungen gegeben.

Insgesamt will der Konzern in den kommenden beiden Jahren 15 Prozent der Kosten in Deutschland einsparen, das entspreche 450 Millionen Euro. Der Konzern beschäftigt weltweit mehr als 47.400 Menschen, in Deutschland waren es Ende Juni etwa 14.000.

Boehringer war nach eigenen Angaben zuletzt unter anderem durch Rabatte „in noch nicht dagewesener Größenordnung“ in den USA unter Druck geraten, dem mit Abstand wichtigsten Einzelmarkt. Aber auch andere Länder setzten im Gesundheitswesen zunehmend den Rotstift an.

In Deutschland wurde dies zuletzt beim Diabetesmittel Trajenta spürbar: Da Boehringer seine Preisvorstellungen nicht durchsetzen konnte, kam das europaweit zugelassene Präparat nicht auf den Heimatmarkt.

Im ersten Halbjahr 2014 war der Umsatz von Boehringer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,9 Prozent auf rund 6,5 Milliarden Euro gesunken. Zum Gewinn macht das Familienunternehmen keine Angaben.

Hoffnungen setzt Barner unter anderem auf geplante internationale Neueinführungen. Deren Zahl sei noch nie so groß gewesen wie derzeit und in den kommenden ein bis zwei Jahren, erklärte er.

Nach den Worten eines Sprechers sind die Standorte Dortmund und Hannover vom Stellenabbau ausgenommen. Auch die Sparten Biopharmazie in Biberach und die Eigenproduktion in Ingelheim seien nicht betroffen.

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