Pharmakonzerne

Boehringer steigert Umsatz, verliert Ertrag APOTHEKE ADHOC, 21.04.2009 12:55 Uhr

Berlin - 

Deutschlands zweitgrößter Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat im Geschäftsjahr 2008 bei gestiegenem Umsatz weniger verdient. Die Erlöse kletterten im Vorjahresvergleich um 6 Prozent auf 11,6 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis sank wegen der schlechteren Wechselkurssituation und höherer Investitionen in Forschung und Entwicklung um 6 Prozent auf knapp 2 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss ging von 1,8 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,4 Milliarden Euro zurück.

Das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln legte um 5 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro zu und ist im Konzern für knapp 80 Prozent des Umsatzes verantwortlich. Die fünf wichtigsten Produkte, die zusammen die Hälfte vom Konzernumsatz bringen, waren erfolgreich: Die Erlöse mit dem COPD-Mittel Spiriva (Tiotropiumbromid) stiegen um 21 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, der Angiotensin-Antagonist Micardis (Telmisartan) brachte mit 1,2 Milliarden Euro 17 Prozent mehr Umsatz.

Die Prostatamittel Alna/Flomax (Tamsulosin) legten um 12 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu; die Dopamin-Agonisten Sifrol/Mirapex (Pramipexol) zur Behandlung von Parkinson und Restless-Legs-Syndrom stiegen um 21 Prozent auf 752 Millionen Euro. Mit Aggrenox (Dipyridamol/Acetylsalicylsäure) zur Schlaganfall-Prophylaxe erlöste Boehringer 313 Millionen Euro, 19 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zuwächse gab es in Europa (2,6 Milliarden Euro, plus 11 Prozent) und Asien/Afrika (1,6 Milliarden Euro, plus 9 Prozent); auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt stagnierte das Geschäft bei 4,5 Milliarden Euro.

Die Selbstmedikation, die in den kommenden Jahren an strategischer Bedeutung für Boehringer gewinnen soll, wuchs um 4,3 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro; auf Europa entfielen 480 Millionen Euro (plus 2 Prozent). Wichtigste Marken sind das Abführmittel Dulcolax (134 Millionen Euro, plus 19 Prozent), der Hustenlöser Mucosolvan (125 Millionen Euro, plus 7 Prozent) und Pharmaton (115 Millionen Euro, plus 25 Prozent). Auch Buscopan (99 Millionen Euro, plus 36 Prozent), Bisolvon (81 Millionen Euro, plus 14 Prozent) und Antistax (33 Millionen Euro, plus 22 Prozent) zählen zu den Top-Marken.