Pharmakonzerne

Boehringer sieht Standorte in Gefahr

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Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim schlägt wegen des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) Alarm. Es falle dem Unternehmen immer schwerer, seine Geschäfte und international ausgerichtete Funktionen in Deutschland profitabel zu betreiben, sagte Dr. Engelbert Günster, Landesleiter Deutschland, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. „Man muss langsam nach Argumenten suchen, die noch für den Standort Deutschland sprechen.“

Der Konzern hat seinen Sitz in Ingelheim und weitere Standorte in Biberach (Forschungszentrum), in Dortmund mit dem Tochterunternehmen microParts und in Hannover (Tierimpfstoffzentrum). In Deutschland sind rund 11.800 Mitarbeiter beschäftigt. Vergangenes Jahr erwirtschaftete Boehringer Ingelheim in Deutschland 950 Millionen Euro; insgesamt waren es 13,1 Milliarden Euro.

Günster kritisierte die Umsetzung des AMNOG. „Obwohl wir grundsätzlich nichts gegen eine faire und transparente Nutzenbewertung einzuwenden haben, haben wir hier den Eindruck, dass diese Vorgabe als reines Sparinstrument missbraucht wird“, sagte er. Wenn Preise für neue Arzneimittel – gemessen an den Forschungs- und Entwicklungskosten – unangemessen niedrig ausfielen, gefährde das mittelfristig die hiesigen Standorte.

 

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