2014 war kein gutes Jahr für Boehringer Ingelheim. Der Konzern musste bei wichtigen Produkten Umsatzeinbußen hinnehmen. Die Gesamterlöse sanken um 5 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben 1 Milliarde Euro übrig, 21 Prozent weniger als im Vorjahr.
Schwierig liefen die Geschäfte in den Schlüsselmärkten: In den USA sanken die Erlöse um 10 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro, in Japan um 5 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Auch in Deutschland waren die Umsätze um 10 Prozent auf 912 Millionen Euro rückläufig.
Die Rx-Sparte schrumpfte um 7 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro. Mit Spiriva setzte der Konzern 3,2 Milliarden Euro um (minus 9 Prozent), mit Pradaxa 1,2 Milliarden Euro (minus 1 Prozent), mit dem patentfrei gewordenen Blutdrucksenker Micardis 1,1 Milliarden Euro (minus 21 Prozent) und mit Combivent 563 Millionen Euro (minus 21 Prozent).
Etwas besser lief es im OTC-Bereich, der um 2,5 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro rückläufig war. Positiv entwickelten sich Buscopan (222 Millionen Euro, plus 8 Prozent) und Dulcolax (200 Millionen Euro, plus 5 Prozent). Mucosolvan war um 12 Prozent auf 162 Millionen Euro rückläufig; ob neben der schlechten Saison auch die Sicherheitsprüfung durch die EMA die Nachfrage drückte, ist nicht bekannt.Im Vorjahr hatte das Ambroxol-haltige Hustenpräparat um 8 Prozent zugelegt.
Pharmaton schrumpfte um 2 Prozent auf 136 Millionen Euro. Insgesamt machen die vier Topmarken die Hälfte des Geschäfts aus. In Deutschland war die Sparte um 3 Prozent rückläufig. Weitere wichtige OTC-Marken sind Thomapyrin, Antistax, Bisolvon, BoxaGrippal, Effortil, Finalgon, Frubiase, Laxoberal, Mucoangin, Rhinospray, Sedotussin, Silomat und Vaprino.
Die Sparte Tiergesundheit legte um 6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu. Mit der Entwicklung und Produktion von Biopharmazeutika wurden 501 Millionen Euro umgesetzt (plus 12 Prozent), die klassische Lohnherstellung schrumpfte um 19 Prozent auf 148 Millionen Euro.
„Die Umsatzentwicklung stellt uns nicht zufrieden“, sagte Konzernchef Dr. Dr. Andreas Barner. Vor allem vom Gerinnungshemmer Pradaxa habe man sich mehr gewünscht. Bei den Kosten habe man im vergangenen Jahr gegengesteuert. An den Plänen, bis Ende 2016 rund 500 Stellen in Deutschland abzubauen, hält Boehringer fest.
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