Generikakonkurrenz

Boehringer bändelt mit Barr

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Der deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat in den USA einen Patentstreit mit dem Generikahersteller Barr beigelegt. Dieser darf ab 1. Januar 2010 in den USA mit der Auslieferung einer generischen Variante des Parkinsonmittels Mirapex (Pramipexol) beginnen, zehn Monate vor Patentauslauf. Barr wird dem Originalhersteller dann eine Gebühr zahlen.

Ein ähnliches Modell ist für das Antithrombotikum Aggrenox (retardiertes Dipyridamol plus ASS) vorgesehen. Hier räumt Boehringer Barr zum 1. Juli 2015 einen 18-monatigen Vorsprung ein. Außerdem wollen Boehringer und Barr-Tochter Duramed Aggrenox bereits ab März 2009 gemeinsam vermarkten.

Barr, derzeit auf der Zukaufliste des israelischen Weltmarktführers Teva, hatte 2005 in den USA die Zulassung für Mirapex beantragt und war daraufhin von Boehringer verklagt worden. Für den Familienkonzern geht es alleine in den USA um jährliche Umsätze von 389 Millionen US-Dollar bei Mirapex und 331 Millionen Dollar bei Aggrenox. Für Boehringer ist die Einigung mit einem Generikahersteller einer Sprecherin zufolge die erste ihrer Art.

Immer häufiger kaufen sich Originalhersteller von der unliebsamen Generikakonkurrenz frei, indem sie mit dieser „Stillhalteabkommen“ schließen. US-Wettbewerbshüter hatten diese Praxis vor zwei Jahren vergeblich kritisiert. Barr hatte erst vor kurzem mit Bayer wegen der Yasmin-Palette eine ähnliche Vereinbarung geschlossen.

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